Mit dem Olympia-Gold im Einzel setzt Denise Herrmann ihrer Transformation vom Langlauf zum Biathlon die Krone auf. Wesentlichen Anteil hat der Schweizer Trainer Andreas Waldmeier.
Ein Telefonat am Sonntag ebnete Denise Herrmann den Weg zum Triumph, wie sie gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA verrät. Am anderen Ende der Leitung: Andreas Waldmeier in Davos. «Er kennt mich mittlerweile so gut, dass er mich sehr gut auf den Wettkampf einstellen kann», erklärt die 33-jährige Deutsche ihre Geheimwaffe aus der Schweiz.
Der ehemaligen Weltklasse-Langläuferin gelang ausgerechnet in der schiesslastigsten und traditionellsten Disziplin Einzel der grosse Coup, in der ein Fehlschuss nicht mit einer Strafrunde, sondern einem Zuschlag von einer Minute bestraft wird. Dank nur einem Schiessfehler gehört Herrmann nach Bronze mit der deutschen Langlauf-Staffel 2014 nun zur seltenen Gilde der Olympia-Medaillengewinnerinnen in zwei verschiedenen Sportarten.
Ein anderer Typ Biathlet
Andreas Waldmeier, der Lebensgefährte der Schweizer Langlauf-Sprinterin Laurien van der Graaff, begleitet Herrmann bei der Transformation von der Langläuferin zur Biathletin schon lange. «Als ich 2016 zum Biathlon wechselte, wusste ich, dass ich ein anderer Typ bin als der Standard-Biathlet», erklärt die Sächsin. Also holte sie sich die Unterstützung von Waldmeier als Trainer und Berater.
Die Zusammenarbeit hat sich längstens bewährt, auch wenn Herrmann in dieser Saison im Weltcup nicht auf Touren kam. Im richtigen Moment war sie aber auf den Punkt parat. «Andi kenne ich schon sehr lange, und er kennt meine Schwächen extrem gut», erzählt sie weiter. «Er ist einer, der über den Tellerrand hinausschaut.» Das brachte Herrmann im Biathlon bisher acht Weltcupsiege, den WM-Titel 2019 in der Verfolgung und nun als Krönung den Olympia-Triumph ein.
Auch, weil Waldmeier sehr gut mit den Trainern des deutschen Verbands zusammenarbeitet. «Dass ich das nun so durchziehen konnte bis zum letzten Schuss, und auch in der Loipe, das ist schon super cool.»