Das Quartett der Skispringer nimmt die Qualifikationshürde auf der Normalschanze problemlos. Mehr zu reden als die Resultate gibt der Wind.
Glück und Pech mit dem Wind sind ein beständiger Begleiter bei Skisprung-Wettkämpfen. In Zhangjiakou allerdings dürfte er ein gewichtigeres Wort mitreden als üblich. Im Stadion herrschen, sofern die aktuelle Wetterlage anhält, tagsüber flotte Aufwind-Verhältnisse. Lässt aber der tragende Wind nach oder fällt er leicht seitlich ein, wird man hart bestraft.
Die Kompensationspunkte heben diesen Nachteil nicht auf. Gleiches gilt für einen sehr starken Aufwind oben am Tisch. Der bremst eher als dass er in dieser Flugphase trägt. Und zu allem Übel werden einem noch Aufwind-Punkte abgezogen.
Bloss drei der 53 Athleten mussten über die Klinge springen. Dass dies keinen der Weltcup-erprobten Springer treffen würde, war von Beginn an klar.
Die Schweizer hätten mit ihren Resultate in der Entscheidung von der Normalschanze allesamt den Finaldurchgang erreicht. Der Team-Leader Killian Peier allerdings hinterlässt bislang auf dem kleinen Bakken einen mässigen Eindruck. Bei den für ihn herrschenden Windverhältnissen wäre mehr möglich gewesen als Platz 20 (93 m).
Simon Ammann zeigte beim ersten Wettkampf an seinen siebenten Olympischen Spielen eine starke Leistung, was auch das Abklatschen der Trainer bestätigte. Der Toggenburger flog auf 96 m (Platz 12). Gregor Deschwanden segelte bei ähnlichen Winden ähnlich weit (96,5), zeigte aber die wesentlich besser Landung als Ammann. Der Luzerner wurde mit dem 7. Rang belohnt. Dominik Peter, der nach einer Knieverletzung wieder rechtzeitig fit wurde, setzte nach 91,5 auf (25.)
Mit dem Tagessieg tankte der Norweger Marius Lindvik Selbstvertrauen. Auch der Tournee-Sieger Ryoyu Kobayashi aus Japan springt bei allen Durchgängen in die vorderen Positionen. Der Weltcup-Führende Karl Geiger aus Deutschland hingegen scheint nicht so recht in die Gänge zu kommen.
hle, sda