Lena Bickel Die Jüngste will die nächste Generation inspirieren

sda

28.7.2024 - 16:03

Lena Bickel hatte viel Grund zur Freude
Lena Bickel hatte viel Grund zur Freude
Keystone

Die Kunstturnerin Lena Bickel, die Jüngste der Schweizer Delegation in Paris, überzeugt mit einer persönlichen Bestleistung im Mehrkampf und hofft, eine Inspiration für Talente in der Schweiz zu sein.

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Lena Bickel atmet nach dem Sprung, ihrer letzten Disziplin, mehrmals durch, dann huscht ein Strahlen über ihr Gesicht. Die Emotionen bei der 19-jährigen Tessinerin spielen verrückt. Nach der letztjährigen WM in Antwerpen, wo sie sich den Quotenplatz für die Olympischen Spiele in Paris holte, machten ihr körperliche Beschwerden zu schaffen. Bis Ende Jahr pausiert sie fast nur, als sie im Januar mit dem Aufbau beginnen wollte, folgte der nächste Rückschlag.

«Es war nie 100 Prozent gut. Ich musste die Balance finden, um ohne grosse Beschwerden turnen zu können», erzählt Bickel im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Auf die EM Anfang Mai in Rimini verzichtete sie vorsichtshalber. Und nun gelang ihr in der gut gefüllten Bercy Arena mit 51,131 eine Punktzahl, die sie zuvor noch nie erreicht hatte. Vor ihrem Startgerät Stufenbarren war sie «sehr, sehr» nervös, nach dem Abgang fiel dann alles von ihr ab. «Danach war ich ruhig, genoss ich jeden Moment», so Bickel. Nur schon in Paris dabei zu sein, war für sie ein grosser Erfolg.

Dass sie die Jüngste der Schweizer Delegation ist – sie feiert am 22. Dezember ihren 20. Geburtstag -, daran ist sich Bickel gewohnt, weshalb sie das nicht als speziell erachtet. Vielmehr hofft sie, mit ihrer guten Leistung nach einer schwierigen Zeit ein Vorbild für die jüngere Generation in der Schweiz zu sein. «Ich hoffe, sie haben gesehen, was möglich ist», sagt Bickel. Denn an den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles möchte sie nicht mehr die einzige Schweizer Kunstturnerin sein.

Ihre Vorbilder waren wenig überraschend Ariella Käslin und Giulia Steingruber. Erstere verfolgte sie 2008 an den Olympischen Spielen in Peking, danach wollte sie auch ein solches «Gwändli» haben und fing mit dem Kunstturnen an. Aus Paris nimmt sie viel Selbstvertrauen mit. «Ich bewies mir, dass ich den Platz verdient habe», so Bickel. In der französischen Hauptstadt bleibt sie noch bis am 4. August. Erholen wird sie sich in Griechenland. Danach ist ihr erstes Ziel, «100 Prozent gesund zu werden, damit ich in den nächsten vier Jahren Vollgas trainieren kann.»

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