Rosige Schweizer Zukunft? Die neue Generation hat übernommen

sda

8.8.2021 - 13:10

«Tokyo 2020» steht für eine Stabsübergabe im Schweizer Sport. Die neue Generation übernimmt, ausschliesslich Neulinge tauchen in der Olympia-Medaillenstatik auf.

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Die jungen Frauen – nur 3 der 13 Medaillen gingen auf das Konto der Männer – bescherten der Schweizer Delegation den Vollerfolg. Viele von ihnen werden auch in drei Jahren bei Paris 2024 noch aktiv sein. Dies verspricht dem Schweizer Sport eine rosige Zukunft.

Die besseren Rahmenbedingungen für Frauen im Spitzensport, die erhöhte Aktivität des weiblichen Geschlechts in den vergangenen Jahren im Breitensport, der wiederum den Leistungssport alimentiert, die gezielte Förderung von Quereinsteigerinnen wie beispielsweise Marlen Reusser: All dies schlägt sich in der Bilanz von Tokio nieder, die auch die sehr gute Arbeit in den Sportverbänden oder die Tatsache, dass der Geldfluss in den Leistungssport zunimmt, widerspiegelt.



Mit Anstrengungen gegen die Trägheit

Ralph Stöckli, der Chef de Mission von Swiss Olympic, legt trotz der Erfolge im Bilanz-Gespräch Bescheidenheit an den Tag. «Die olympische Bühne bleibt ein Eiertanz», betonte er. Es brauche weitere Anstrengungen, um den Erfolg von Japan auch langfristig sicher zu stellen. «In der Förderung der Talente sind wir top, aber wir verlieren noch zu viele Athletinnen und Athleten beim Heranführen an die Weltspitze», sagte der gebürtige Ostschweizer.

Die Zusammenarbeit der Sportförder-Partner müsse weiter vorangetrieben werden und die Innovationskraft der Schweiz gelte es noch stärker zu nutzen. «Es wird weiter Anstrengungen brauchen. Aber das ist unser Anspruch.» Der drohenden Trägheit im Rausch des Erfolges gelte es entgegen zu treten.

Als seine persönlichen Highlights hob Stöckli Resultate aus zwei der Top-Sportarten der Olympischen Spiele hervor: Leichtathletik und Schwimmen, die weltweit betrieben werden. «Zwei Frauen im 100-m-Final, das ist Schweizer Sportgeschichte. Bis vor kurzem war dies noch unvorstellbar. Und an die Power von Jérémy Desplanches und Noè Ponti im Schwimmbecken werde ich mich noch lange erinnern.»



2 Doping-, 0 Covidfälle

Der Delegationschef kam nicht umhin, am anderen Ende der Skala die zwei Dopingfälle zu verurteilen. Die noch vor ihrer Anreise nach Tokio ausgesprochenen Sperren gegen die Leichtathleten Kariem Hussein und Alex Wilson warfen ihre Schatten nach Japan.

Keinen einzigen positiven Test gab es in der Schweizer Delegation hingegen auf das Coronavirus. Das habe jene Ruhe ins Team gebracht, die für Top-Leistungen förderlich sei. Auch das Fehlen der Begegnungszonen oder das Wegfallen der Verpflichtungen gegenüber Fans oder Familienangehörigen dürfte gemäss Stöckli den Fokus auf den Wettkampf geschärft haben.