«Das ist der Sport» Enttäuschte, aber nicht frustrierte Schweizer Springreiter

sda

7.8.2021 - 15:31

Enttäuschte Gesichter im Schweizer Team (v.l.n.r.): Martin Fuchs, Equipenchef Michel Sorg, Bryan Balsiger, Teamveterinär Thomas Wagner und Trainer Thomas Balsiger beim Ritt von Steve Guerdat.
Enttäuschte Gesichter im Schweizer Team (v.l.n.r.): Martin Fuchs, Equipenchef Michel Sorg, Bryan Balsiger, Teamveterinär Thomas Wagner und Trainer Thomas Balsiger beim Ritt von Steve Guerdat.
Bild: Keystone

Die Schweizer Equipe kassiert im Team-Event eine Niederlage. Platz 5 mit 16 Punkten Rückstand auf die Medaille ist ein klares Verdikt.

Keystone-SDA, sda

«Die Enttäuschung ist weniger gross, als wenn es eng gewesen wäre», sagte Steve Guerdat. Der Olympiasieger von London hat bei nunmehr fünf Teilnahmen im Zeichen der fünf Ringe schon viele Höhen und Tiefen erlebt. «Das ist der Sport. Wir sind hier, um die Konkurrenten zu schlagen, aber das haben wir nicht geschafft. Über das ganze Turnier gesehen fehlten sowohl bei den Reitern als auch bei den Pferden die letzten paar Prozent.»

Als Sportler sei er enttäuscht, als Mensch aber froh, in Tokio reiten zu können. Er findet es gut, dass der Sport der Corona-Pandemie trotzt.



Equipenchef setzt nun auf die EM

Der Equipenchef Michel Sorg muss bei der Grossanlass-Premiere einen Dämpfer hinnehmen. Eine einfache Erklärung für das Scheitern kann er nicht anbieten. «Wir arbeiten im Duo mit einem Pferd. Da spielen viele Faktoren rein.»

Er geht davon aus, dass letztlich nur Kleinigkeiten den Unterschied ausgemacht haben. «Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. In drei Wochen stehen die Europameisterschaften an», betonte der Romand.

Hart bestraft für Leistung

Martin Fuchs hatte als Startreiter die Schweiz bereits auf die Strasse der Verlierer einbiegen lassen. «Wir sind für die gezeigte Leistung mit acht Punkten hart bestraft worden», sagte der Europameister.

Er zeigte auf dem Schimmel Clooney eine Leistung, die wohl in den meisten Fällen einen Blankoritt eingetragen hätte. Zwei kleine Fehler führten gleich zu einem Abwurf und einer Strafe beim Wassergraben – die Jury musste den Plastilin-Balken kontrollieren.

«Erwartung und Realität liegen weit auseinander», stellte der Zürcher mit Blick auf das Resultat fest. Er war aber weniger verärgert als nach dem Auftritt im Einzel, bei dem er sich mit einem falschen Entscheid – sechs statt fünf Galoppsprünge – der Medaillenchancen beraubt hatte.

Balsiger hätte cooler sein wollen

Bryan Balsiger begann souverän, ehe er mit Twentytwo des Biches vier Fehler hinnehmen musste. Der Neuenburger war allerdings nicht am Boden zerstört, zumal er in der Qualifikation als Einziger des Trios einen Nullfehlerritt gezeigt hatte. «Ich hätte vielleicht etwas cooler sein können. Aber insgesamt hatte ich bei meinem Ritt ein gutes Gefühl.»