Der Schweizer Sportfunktionär François Carrard ist tot. Der frühere Generaldirektor des Internationalen Olympischen Komitees (IOK) von 1989 bis 2003 starb am Sonntag im Alter von 83 Jahren in Lausanne.
Der promovierte Waadtländer Jurist war Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei. Dabei war er auch für den AIPS tätig. Das teilte der internationale Verband für Sportjournalisten AIPS mitteilte.
Carrard verfügte über eine lange Karriere beim IOK. 1979 trat er als Rechtsberater in den Verein ein, der für die Organisation und Betreuung der Olympischen Sommer- und Winterspiele zuständig ist. Von 1989 bis 2003 amtete er als Generaldirektor. Er arbeitete mit den IOK-Präsidenten Juan Antonio Samaranch und Jacques Rogge zusammen.
Im IOK war er unter anderem an der Aufarbeitung des Korruptionsskandals um die Vergabe der Winterspiele 2002 an Salt Lake City beteiligt. Im Jahr 2015 wurde er zum Präsidenten einer Reform-Arbeitsgruppe des Weltfussballverbands Fifa ernannt. Er leitete eine 14-köpfige Expertengruppe, die nach Bestechungs- und Korruptionsskandalen Vorschläge für weitreichende strukturelle Erneuerungen im Weltfussballverband machte.
Carrard war auch Jazz-Fan. Er präsidierte unter anderem den Stiftungsrat des Montreux Jazz Festivals.