Verband reagiert auf Drohnen-Vorfall Kanada spioniert bei Olympia Gegnerin aus – Fussballtrainerin suspendiert

Martin Abgottspon

26.7.2024

Bev Priestman wird während Olympia nicht an der Seitenlinie stehen.
Bev Priestman wird während Olympia nicht an der Seitenlinie stehen.
Imago

Die kanadische Fussballtrainerin Bev Priestman muss ihre Heimreise antreten. Grund dafür ist, dass Mitarbeiter von ihr mittels Drohnenaufnahmen die Gegnerinnen von Neuseeland ausspioniert hatten.

Martin Abgottspon

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die kanadische Cheftrainerin Bev Priestman wurde wegen eines Drohnen-Skandals für die Olympischen Spiele suspendiert. Assistenztrainer Andy Spence übernimmt interimistisch.
  • Video-Analyst Joey Lombardi wurde wegen der Spionage verhaftet und auf Bewährung verurteilt. 
  • Der neuseeländische Verband leitete den Vorfall an die FIFA-Disziplinarkommission weiter. Die kanadischen Spielerinnen betonen ihre Integrität.

Nach einem Drohnen-Skandal müssen die kanadischen Fussballerinnen bei den Olympischen Spielen in Frankreich ab sofort ohne ihre Cheftrainerin auskommen. Wie das Kanadische Olympische Komitee (COC) in der Nacht auf Freitag mitteilt, wurde Bev Priestman für die gesamte Dauer der Sommerspiele von ihrem Amt suspendiert. Die 38-Jährige hatte bereits das Auftaktspiel gegen Neuseeland (2:1) am Donnerstag auf eigene Initiative nicht von der Seitenlinie aus verfolgt.

«In den letzten 24 Stunden wurden uns zusätzliche Informationen über den Einsatz von Drohnen gegen Gegner vor den Olympischen Spielen in Paris 2024 zur Kenntnis gebracht», schrieb das COC in einer Erklärung. «Im Lichte dieser neuen Enthüllungen hat Canada Soccer die Entscheidung getroffen, die Cheftrainerin der Frauen-Nationalmannschaft, Bev Priestman, für den Rest der Olympischen Spiele in Paris 2024 und bis zum Abschluss der unabhängigen externen Untersuchung zu suspendieren.»

Verhaftung des Video-Analysten

Video-Analyst Joey Lombardi hatte mit einer Drohne das Training von Neuseeland ausgespäht. Der neuseeländische Verband beschwerte sich daraufhin, und in Saint-Etienne wurde Lombardi festgenommen. Mittlerweile wurde er zu einer Haftstrafe von acht Monaten verurteilt, die allerdings zur Bewährung ausgesetzt wurde. Auch Assistenztrainerin Jasmine Mander, die von Lombardi Bericht erstattet bekam, musste die Olympischen Spiele verlassen.

Nun muss also auch Priestman ihre Heimreise antreten. Bis zum Ende der Olympischen Spiele wird der bisherige Assistenztrainer Andy Spence das Amt des Cheftrainers übernehmen.

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«Wir sind keine Betrügerinnen», sagte Verteidigerin Vanessa Gilles nach dem Auftaktsieg in Saint-Etienne. «Ehrlich gesagt, war es nicht einfach. Es gab viele Emotionen, Frustration und Demütigung, weil es als Spielerin nicht unsere Werte und das widerspiegelt, was wir als Wettkämpferinnen bei den Olympischen Spielen repräsentieren wollen.»

Der neuseeländische Fussball-Verband hat die Angelegenheit zudem an die Disziplinarkommission des Weltverbandes FIFA weitergeleitet. 


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