Medaillen-Hoffnung Nadine Fähndrich Nadine Fähndrich: «Ich stelle hohe Anforderungen an mich»

sda

8.2.2022 - 05:30

Nadine Fähndrich hofft am Dienstag im Sprint auf eine Olympia-Medaille.
Nadine Fähndrich hofft am Dienstag im Sprint auf eine Olympia-Medaille.
Bild: Keystone

Die Sprinterin Nadine Fähndrich geht am Dienstag als grösste Medaillen-Hoffnung der Schweizer Langläufer ins Rennen. Die ruhige Luzernerin tritt mittlerweile mit dem nötigen Selbstbewusstsein auf.

An den läuferischen Fähigkeiten von Nadine Fähndrich gibt es schon länger keine Zweifel. Im Sprint braucht es aber auch taktisches Geschick, Durchsetzungsbewusstsein und eine Portion Rücksichtslosigkeit. Eigenschaften, die der 26-Jährigen aus Eigenthal am Fuss des Pilatus nicht unbedingt in die Wiege gelegt wurden. Auch deshalb flog respektive lief Fähndrich lange unter dem Radar.

Sie musste lernen, dass sie energischer auftreten und gegen aussen, aber auch gegenüber sich selber hohe Ziele formulieren muss. Ein erstes Mal zahlte sich dieses hart erarbeitete Selbstverständnis im letzten Winter aus. In Dresden feierte Fähndrich im Einzel und im Teamsprint ihre ersten Weltcup-Siege, an der WM in Oberstdorf doppelte sie an der Seite von Laurien van der Graaff mit Silber im Teamsprint nach.

Zur Podestläuferin geworden

Im letzten Jahr beendete Fähndrich den Sprint-Weltcup als Zweite, scheiterte aber an der WM – allerdings in der klassischen Technik – überraschend bereits im Prolog. In diesem Winter fanden seit dem 1. Januar wegen abgesagter Weltcups keine Sprints mehr statt. Davor stand die Schweizerin zuhause in Davos als Zweite auf dem Podest, scheiterte daneben aber dreimal in den Halbfinals.

Sorgen macht sie sich deswegen aber nicht. Ihre Planung ist ganz auf den Olympia-Sprint in der Skating-Technik ausgerichtet. «Mein Ziel ist es, an den Spielen in Topform zu sein und um eine Medaille zu kämpfen», gab sie letzte Woche in Zhangjiakou den Tarif durch. Noch vor ein paar Jahren hätte sie sich nicht getraut, eine solche Ansage zu machen.

Im Engadin die Basis gelegt

Um ihren Saison-Höhepunkt optimal vorzubereiten, trainierte Fähndrich zehn Tage im Engadin in der Höhe und trägt sie nun in China wegen der grossen Kälte im Training eine Kältemaske, um die Lunge zu schonen. Im Sprint muss alles zusammenpassen für einen Erfolg. «Ich muss Lauf für Lauf nehmen», weiss die Zentralschweizerin. «Aber ja, ich will in den Final kommen, und da ist dann alles möglich.» Druck von aussen spürt sie weniger als von sich selber. «Ich stelle hohe Anforderungen an mich», betont die Tochter des ehemaligen nationalen Spitzenläufers Kurt Fähndrich.

Die anspruchsvolle Strecke müsste Fähndrich, die auch eine respektable Distanzläuferin ist, entgegen kommen. Aber im Prolog sowie in den Viertel- und Halbfinals kann viel passieren, das den Traum von der Medaille platzen lassen könnte.

sda