Noè Ponti verpasst Schweizer Schwimm-Geschichte knapp. Eine Zehntelsekunde fehlt dem Tessiner über 100 m Delfin zu einer zweiten olympischen Medaille nach der bronzenen vor drei Jahren in Tokio.
Erst vier Schweizer Schwimmer konnten in der olympischen Geschichte eine Medaille gewinnen. Ponti bot sich am Samstagabend in der La Défense Arena die Möglichkeit, als erster einen zweiten Podestplatz einzufahren. Selbst die Goldmedaille schien in seiner Paradedisziplin im Bereich des Möglichen.
Am Ende verpasste der 23-Jährige als Vierter des Finals in 50,55 sein Medaillenziel ganz knapp. Vor ihm klassierten sich der ungarische Olympiasieger Kristof Milak (49,90) und die beiden Kanadier Josh Liendo (49,99) und Ilya Kharun (50,45).
Wieder kein perfekter Anschlag
Während Milak und Liendo wohl auch bei einem perfekten Rennen von Ponti ausser Reichweite gewesen wären, war Kharun in Schlagdistanz. Mit 50,55 blieb Ponti deutlich über seinem Schweizer Rekord (50,16), den er im April an den Schweizer Meisterschaften in Uster geschwommen hatte.
Vorwürfe wollte sich Ponti nach dem Rennen keine machen. «Man kann nicht enttäuscht sein, wenn man in einem olympischen Final Vierter wird», analysierte er. Aber natürlich sei es ein undankbarer Rang. «Der Anschlag ist mir wieder nicht optimal gelungen. Das war vielleicht entscheidend.»
Kharun mit der noch besseren Aufholjagd
Nach der Hälfte des Rennens lag Ponti im 6. Rang. Danach drehte er wie üblich auf und überholte noch drei Konkurrenten. Dass es aber trotzdem nicht zum Podestplatz reichte, lag an Kharun. Dieser stiess in den letzten 50 m vom 7. Platz aufs Podest vor – genau wie am Mittwoch, als der Kanadier über 200 m Delfin Dritter geworden war und Ponti Fünfter.