Das olympische Radrennen der Frauen endet mit einer grossen Überraschung. Die Österreicherin Anna Kiesenhofer erringt einen nie erwarteten Sieg, ihren ersten auf Weltklasse-Niveau.
Kiesenhofer gehörte einer ursprünglich drei Fahrerinnen grossen Gruppe an, die kurz nach dem Start in Tokio ausgerissen war. Im Gegensatz zu ihren beiden Fluchtgefährtinnen, der Polin Anna Plichta und Omer Shapira aus Isreal, wurde die ehemalige Triathletin auf den 137 km vom Feld nicht wieder eingeholt.
Niederländerinnen geschlagen
Das Ziel auf dem Fuji International Speedway erreichte Kiesenhofer, die an der ETH Lausanne als Mathematikerin arbeitet, nach knapp vier Stunden Fahrzeit mit 1:15 Minten Vorsprung auf die Konkurrenz. Die stark favorisierten Niederländerinnen mussten sich mit dem Gewinn der Silbermedaille durch Annemiek van Vleuten begnügen. Bronze ging wie schon 2016 in Rio an die Italienerin Elisa Longo Borghini.
Reusser hält lange mit
Marlen Reusser, wie Kiesenhofer als Einzelkämpferin am Start, konnte bei ihrer Olympia-Premiere trotz dem bergigen Profil lange mit den Besten mithalten. Am Ende wurde die Bernerin aus Hindelbank mit gut neuneinhalb Minuten Rückstand 46.
Reusser hatte schon im Voraus betont, im Hinblick auf das Zeitfahren am kommenden Mittwoch nicht ans absolute Limit gehen zu wollen. Dort gehört die Bernerin aus Hindelbank nach dem Gewinn von WM-Silber und EM-Bronze im letzten Jahr zu den Medaillenanwärterinnen.