Die Schweizer Nationalmannschaft startet am Mittwochmorgen gegen das russische Team ins olympische Turnier. Die offizielle Zielsetzung lautet Halbfinal.
Vor vier Jahren in Pyeongchang, als die NHL-Stars ebenfalls fehlten, bedeutete der Achtelfinal gegen Deutschland (1:2 n.V.) Endstation. Elf Spieler aus dem damaligen Schweizer Team sind auch in Peking wieder dabei. «Es war eine wichtige Erfahrung für uns», sagt Nationaltrainer Patrick Fischer. «Diese Geschichte ist nicht vergessen.»
Die Entwicklung seither war auf jeden Fall positiv, mit dem Gewinn von WM-Silber 2018 als Höhepunkt. Nun soll es auch an Olympischen Spielen mit der Medaille klappen. Die Voraussetzungen könnten allerdings besser sein. Die geplante Vorbereitungspartie am vorletzten Dienstag gegen Kanada fiel wegen eines positiven Corona-Tests bei ZSC-Verteidiger Christian Marti ins Wasser. Die Begegnung am Sonntag gegen Finnland fand aus Sicherheitsgründen ebenfalls nicht statt, stattdessen absolvierten die Schweizer ein internes Trainingsspiel.
Der letzte WM-Sieg gegen Russland ist 22 Jahre her
Das Team besammelte sich am Sonntag vor einer Woche im OYM in Cham, am Mittwoch erfolgte die Reise nach Peking. Zunächst legte Fischer den Fokus darauf, das ganze Playbook, das wegen des kleineren Eisfeldes in Peking etwas angepasst wurde, einzuüben – auch mit Videos. Es prasselten also viele Informationen auf die Spieler ein, weshalb diese am Montag Zeit erhielten, den Kopf zu lüften und die Batterien aufzuladen. «Es war eine harte Zeit für die Spieler», ist sich Fischer bewusst.
Am Mittwoch geht es nun endlich los. Mit den Russen treffen die Schweizer auf jene Nation, die vor vier Jahren Olympia-Gold gewonnen hat. Auch diesmal gehören die Osteuropäer zu den Topfavoriten, für Fischer absolut zu Recht. «Sie sind eine spielerisch starke Mannschaft. Das kleine Eisfeld kommt ihnen allerdings nicht entgegen, da sie es lieben, Raum und Platz zu haben.» Von daher ist die Taktik klar: Die Russen mit guter defensiver Arbeit zu frustrieren und dann die Chancen zu nutzen.
Zwar gab es für die Schweizer zuletzt immer wieder Siege gegen die russische Auswahl, jedoch nur in Testspielen. An Weltmeisterschaften gingen seit dem 3:3 2005 in Wien sämtliche zehn Duelle verloren. Der letzte Sieg in einem Ernstkampf datiert vom 3. Mai 2000, als die Schweizer in St. Petersburg sensationell 3:2 gewonnen haben.
Malgin und Simion fehlen
Mit den positiv auf das Coronavirus getesteten Denis Malgin und Dario Simion fehlen in der ersten Partie zwei wichtige Spieler. Ersterer wäre als Center der zweiten Linie vorgesehen gewesen, Simion als Flügel der ersten. Wenn es gut läuft, stehen beide am Freitag gegen Tschechien zur Verfügung. Das dritte und letzte Gruppenspiel bestreiten die Schweizer am Samstag gegen das von Heinz Ehlers gecoachte Dänemark.
Wer gegen die Russen das Tor hütet, liess Fischer wie immer offen. Er sagte bloss: «Wir haben einen klaren Plan. Alle drei sind körperlich und mental in Topverfassung.» Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass entweder Leonardo Genoni oder Reto Berra im Tor steht. Jedenfalls wäre ein Einsatz von Sandro Aeschlimann in Peking eine Überraschung.
Vor vier Jahren starteten die Schweizer mit einer 1:5-Niederlage gegen Kanada ins olympische Turnier. Sie waren damals von der Intensität der Nordamerikaner überfordert. «Das wird uns nicht mehr passieren», ist Fischer überzeugt. So oder so scheidet in der Gruppenphase kein Team aus. Die drei Gruppensieger und der beste Gruppenzweite qualifizieren sich direkt für die Viertelfinals, die übrigen acht Mannschaften bestreiten die Achtelfinals.
Mi 09.02. 09:30 - 12:00 ∙ SRF zwei ∙ 150 Min
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sda