Granit Xhaka «Bald sieben Jahre bei Arsenal, das macht mich extrem stolz»

sda

12.8.2022 - 09:27

Granit Xhaka spielt seine siebte Saison mit Arsenal.
Granit Xhaka spielt seine siebte Saison mit Arsenal.
Getty

Er besitzt beim FC Arsenal einen XXL-Status und versteckt sich nie hinter den gigantischen Premier-League-Kulissen: Granit Xhaka. Ein Leader durch und durch.

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In der eben erst veröffentlichten Doku-Serie «All or Nothing Arsenal» wird Mikel Arteta von jener Seite abgebildet, welche die Spieler so sehr überzeugt. Der 40-jährige Katalane, seit dem stürmischen Dezember 2019 im Amt, kommuniziert in verschiedenen Tonlagen; seine Ansprachen vermitteln fundierten Inhalt und Empathie gleichermassen. Er findet auch nach schwierigen Spieltagen unter Druck die passende Tonlage.

«Mikel ist im positiven Sinn ein Freak», sagt Granit Xhaka im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA über seinen Chef an der Linie. «Er sieht Details, die nicht viele andere Trainer sehen.» Der Schweizer Mittelfeldspieler hat mit grossen Namen zusammengearbeitet und hält zu vielen seiner früheren Coaches noch Kontakt. «Ihre Inputs sollte man nie vergessen.» Vom «ehrlichen, offenen Austausch» mit Arteta schwärmt er regelrecht: «Ich geniesse jeden Tag mit ihm auf dem Platz. Es macht mich stolz, von einem wie ihm lernen zu dürfen.»

Der Coach geniesst trotz diverser sportlicher Unebenheiten in den letzten 2,5 Jahren allseits das Vertrauen. Bei der amerikanischen Besitzerfamilie Kroenke ebenso wie bei den Akteuren. Die Perspektiven sind gut, die Sommereinkäufe Oleksandr Zinchenko und Gabriel Jesus aus dem Meister-Ensemble von Manchester City haben die Reichweite der Gunners markant vergrössert.

Arsenals Top-Transfer

Das Stürmer-Juwel Gabriel Jesus hält Xhaka für einen veritablen Game-Changer: «Ein brutal hungriger Spieler mit riesigen Qualitäten. Mit ihm hat Arsenal einen Top-Top-Transfer gemacht. Ihn hat man geholt, um uns wieder in die Top 4 zu führen. Er ist einer, der weiss, wie man grosse Spiele gewinnt.» Was die 50 Millionen Franken Ablösesumme für den vierfachen englischen Champion prima vista nicht vermuten liessen, reicht Xhaka nach: «Gabriel ist ein bodenständiger Junge, einer, der helfen will und super gut kommuniziert.»

Mit früheren Arsenal-Ausgaben mag der Schweizer keine Vergleiche anstellen, er wählt eine andere Formulierung: «Die Mannschaft ist anders.» Gut genug jedenfalls, den Ansprüchen wieder gerecht zu werden und nach bald siebenjähriger Absenz wieder in der Champions League aufzutauchen. «Die Erwartungen sind immer hoch bei Arsenal. In einem solchen Verein muss das auch so sein.»

Leader auch in London

Keiner aus dem Stamm trägt das Arsenal-Shirt länger als der Captain der SFV-Auswahl – seit 2016. Beim 2:0 gegen Crystal Palace am Freitag vergangener Woche begann seine siebte Premier-League-Saison. «Bald sieben Jahre in London, wow, eine krasse Zahl, die mich extrem stolz macht. Von einer Ausnahme abgesehen hatte ich hier immer gute Zeiten – mit meinen Teamkollegen, mit dem Staff, mit dem Verein», meldet der 29-Jährige aus der englischen Metropole.

«Ich bin sehr, sehr happy. Meine Familie fühlt sich wohl.» Die guten Vibes rund um Xhaka sind auch in der Arsenal-Doku erkennbar. Da werden nicht nur harte Tacklings zum Thema gemacht, sondern auch sein Charme. Er hat die eigene Haustüre geöffnet, seine Gesichtszüge werden weich. Die kleinen Töchter relativieren die Sorgen aus dem Alltag, die teilweise massive Kritik. «Wir sind alle auch einfach Menschen.»

«Granit ist ein ganz besonderer Kerl, einer mit Grandezza.» So sieht ihn nicht nur sein langjähriger Arsenal-Copain Hector Bellerin, «der immer für mich da war, als es kompliziert wurde». In der Garderobe hat Xhakas Stimme Gewicht. «Es ist immer schön, wenn die Mitspieler so über einen sprechen. Das tut gut, klar. Es zeigt, dass man respektiert wird und einen guten Job macht.»