In England wird vor Saisonstart im Fussball über die passenden Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus diskutiert. Nun sollen nicht nur die Fans, sondern auch die Funktionäre und Spieler allesamt durchgeimpft sein, um am Betrieb teilnehmen zu können.
Anfang dieser Woche sickerte in den englischen Medien durch, dass die Fans einen «Covid-Pass» benötigen, um in der nächsten Saison wieder Spiele der Premier League besuchen zu können. Gemäss Informationen von «Daily Mail» soll dies auch für Spieler und weitere Klubangestellte gelten.
So müssen die Spieler gemäss den Plänen bis zum 1. Oktober beide Impfungen erhalten haben, wenn auf der Insel die Fallzahlen weiterhin so hoch sind. Hinter den Massnahmen sollen die Ligaverantwortlichen zusammen mit den Klubs stehen, da man die Fans zurückholen will und weitere Einschränkungen vermeiden möchte. Auch die Regierung unterstützt die Pläne.
Die ehrgeizigen Impfziele werden aber zu einem Wettlauf mit der Zeit. Da in England zwischen den zwei Impfungen eine Pause von acht Wochen gesetzlich vorgeschrieben ist, müssten alle ungeimpften Personen in den nächsten zwei Wochen noch ihre erste Dosis erhalten. Dem Bericht zufolge sind bisher nur bei zwei Premier-League-Vereinen alle ihre Mitarbeiter und Spieler geimpft. Nichtsdestotrotz soll für Spieler die Möglichkeit bestehen, eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Wie das genaue Prozedere stattfindet und welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssten, ist noch unklar.
Gute Zwischenbilanz im Vorjahr – droht nun ein Fiasko?
In der vergangenen Saison wurden die Spieler zweimal pro Woche getestet und durften sich nur in bestimmten Bereichen der Stadien und Trainingsplätze aufhalten. So konnte man im Vorjahr nach der Corona-Zwangspause den Betrieb der Premier League wieder aufnehmen. Allerdings fanden die Spiele (mit Ausnahme der beiden letzten) ohne Fans im Stadion statt.
Bei der EM spielten die Engländer ihr Halbfinal sowie das Final wieder vor grosser Kulisse. Im Wembley-Stadion waren jeweils mehr als 60'000 Zuschauer anwesend. Dies, obwohl in Grossbritannien unter den Neuinfektionen mit dem Coronavirus die ansteckendere Delta-Variante dominiert. Sie ist hauptverantwortlich dafür, dass die Infektionszahlen in den vergangenen Wochen kontinuierlich angestiegen sind.
Dennoch wurden am 19. Juli alle Corona-Regeln gelockert, um schrittweise ins normale Leben zurückzukehren. Trotz der gut laufenden Impfkampagne warnen aber Experten, der Schritt komme viel zu früh. Sie fürchten, dass Zehntausende lang andauernde Corona-Folgen erleiden.