Fabian Schär hat bei Newcastle United einen neuen Zweijahresvertrag erhalten. Der Schweizer Nationalspieler soll ein wichtiger Pfeiler bleiben beim ambitionierten Projekt des Premier-League-Klubs.
Schär ist inzwischen unumstrittener Stammspieler bei den Magpies. 23 Ligaspiele absolvierte der 30-Jährige, nur einmal wurde der Abwehrspieler vorzeitig runtergenommen. Und hat damit grossen Anteil am Aufschwung von Newcastle, die aktuell den 9. Platz belegen. In der Winterpause lag man noch auf einem Abstiegsplatz. Auch Schär hatte einen schwierigen Saisonstart – unter Coach Steve Bruce bekam er wenig Einsatzzeit. Als dann Eddie Howe im November das kriselnde Team übernahm, vertraute er im Abwehrzentrum auf Schärs Routine.
2018 kam der Ostschweizer aus Deportivo La Coruña für vier Millionen Euro Ablösesumme. Doch trotz seines vergleichsweise tiefen Preisschilds setzte er sich durch. Aktuell gehört Schär zu den dienstältesten Profis im Kader und hat wettbewerbsübergreifend 98 Spiele für den Traditionsklub absolviert. Dabei zeigt sich der 69-fache Internationale äusserst torgefährlich – bereits neun Tore hat Schär erzielt, zwei davon in dieser Spielzeit.
Als Belohnung darf er weiterhin beim auf dem Papier reichsten Klub der Welt bleiben. Am Freitag gab der Verein seine Vertragsverlängerung bis 2024 bekannt. «Ich bin absolut begeistert. Es ist das, was ich immer wollte – hier zu bleiben und für diesen unglaublichen Verein zu spielen», wird Schär auf der Homepage des Klubs zitiert.
Schär: Ein neuer Vertrag war «immer meine erste Wahl»
Seit seinem ersten Tag in Newcastle habe er sich so wohlgefühlt, es sei wie ein zweites Zuhause, so Schär. «Nun bin ich froh, noch einige Jahre hier zu bleiben.» Sein Trainer Eddie Howe, der im November übernahm und voll auf ihn setzte, schwärmt: «Ich bin begeistert von Fabians Form. Er ist der ultimative Profi und ein enorm wichtiger Spieler in unserer Kabine. Ich freue mich, dass er sich für den Verein entschieden hat. Er ist sehr erfolgsorientiert, und ich freue mich, dass er ein Teil unserer Zukunft sein wird.»
Newcastle war im Herbst durch ein saudisches Konsortium übernommen worden. Seither sind die 300'000 Einwohner aus der Industriestadt aus dem Häuschen – die Fans feierten den Besitzerwechsel mit Saudi-Arabien-Flaggen und Scheich-Kostümen. In der Winterpause holte man schnell fünf neue Spieler für 110 Millionen Euro, um den Abstiegskampf sorgenfrei überstehen zu können. Diese Summen sind für die neuen Besitzer ein besseres Trinkgeld – die Familie um den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman soll ein Vermögen von über 350 Milliarden Franken besitzen.
In den nächsten Jahren sollen dann Weltstars an die Tyneside finden – am Geld sollte es nicht scheitern. Kein Wunder, träumen die Fans bereits vom Gewinn der ersten Meisterschaft seit 1927. Auch in der Champions League will man so bald wie möglich ein Wörtchen mitreden. Kurzum: Sportswashing in purer Reinform.
Mittendrin in diesem – zumindest sportlich – aufregenden Projekt ist mit Schär also auch ein Schweizer Profi dabei. Als gelernter Banker dürfte er auch bei den ganzen astronomischen Zahlen wie auf dem Feld den Überblick behalten können.