Chelseas Star-Einkauf Romelu Lukaku trifft endlich wieder – gibt es doch noch ein Happy End?

Von Syl Battistuzzi

27.12.2021

Tuchel gibt «Risiko» mit Torschütze Lukaku zu

Tuchel gibt «Risiko» mit Torschütze Lukaku zu

Joker Romelu Lukaku brachte Chelsea beim 3:1-Sieg bei Aston Villa mit seinem Führungstor auf die Siegerstrasse. Für Trainer Thomas Tuchel war der Belgier jedoch länger auf dem Feld als geplant.

27.12.2021

Chelsea setzt sich am Sonntag bei Aston Villa durch. Dabei ist Romelu Lukaku, der nach seiner Rückkehr zu den Blues noch nicht richtig zündete und zuletzt wegen einer Corona-Infektion in Quarantäne musste, der gefeierte Matchwinner. Kommt es doch noch zu einem Happy End?

Von Syl Battistuzzi

115 Millionen Euro zahlte der FC Chelsea im Sommer an Inter. Selbst für den Klub von Multimilliardär Roman Abramovich eine stattliche Summe. Schliesslich hatte man den belgischen Nationalstürmer Romelu Lukaku schon mal unter Vertrag (2014), doch zu Beginn seiner Karriere kam er dort nicht zum Zug oder musste bei Leihklubs spielen.

Danach spielte der Angreifer bei Manchester United, ehe «Big Rom» sein Glück in Italien suchte. Mit Inter holte er sich den Meistertitel und wurde als Spieler der Saison ausgezeichnet. Doch das Kapitel mit Chelsea, seinem Lieblingsklub seit seiner Kindheit, war noch nicht beendet.

Die Rückkehr an die Stamford Bridge stand aber seither nicht unter einem guten Stern. In den ersten acht Meisterschaftsspielen stand Lukaku noch sechsmal über die volle Spieldistanz auf dem Platz (drei Tore), nach einer Verstauchung fand sich der vermeintliche Heilsbringer dann aber prompt auf der Bank wieder. 

Potenzial von Lukaku wird nicht ausgeschöpft

Sein ehemaliger Mentor Antonio Conte, der inzwischen bei Liga-Konkurrent Tottenham coacht, erläuterte die Formschwäche seines ehemaligen Schützlings: «Wenn man solch einen Mittelstürmer wie ihn hat, muss man das ausnutzen. Und ich denke, Chelsea weiss nicht, wie man ihn am besten nutzt.» Es sei zwingend, Lukaku nicht zu häufig rauszurotieren und ihn zu einem Fixpunkt im System zu machen. Zudem gebe es Momente im Spiel, in denen man ihn anknipsen müsse, so Conte weiter. 

In der Tat schien der Champions-League-Sieger sein Spiel nicht auf ihn auszurichten. Sein neuer Trainer Thomas Tuchel sagte vor Kurzem: «Wir haben ihn geholt, um Beständigkeit zu erreichen, aber ob es uns gefällt oder nicht, es findet eine Anpassung statt – wenn man in Italien oder England spielt, ist das ein ganz anderes Spiel.» Ausserdem habe er nach seiner Verletzung nicht über die volle Fitness verfügt, so der Deutsche.

Thomas Tuchel hat die richtige Verwendungsweise für Romelu Lukaku noch nicht gefunden. 
Thomas Tuchel hat die richtige Verwendungsweise für Romelu Lukaku noch nicht gefunden. 
Bild: Getty

Am Sonntagabend stand die schwierige Auswärtspartie gegen Aston Villa auf dem Programm. Der Druck auf Chelsea war gross, schliesslich schenkte man in der Liga zuletzt wichtige Punkte – auch wegen vieler Corona-Fälle im Team, darunter auch Lukaku – her.

«Ich brauchte eine Leistung wie heute»

In der Pause wurde Lukaku beim Stand von 1:1 eingewechselt. Gut zehn Minuten später traf der Joker mit einem wuchtigen Kopfball zur Führung – sein erstes Premier-League-Tor seit September. In der Nachspielzeit schüttelte er dann wie zu seinen besten Zeiten seine Gegenspieler wie lästige Fliegen ab, nur ein Foul im Strafraum konnte ihn stoppen. Der «Man of the Match» zu der Szene: «Meine bevorzugte Spielweise ist es halt, mit meiner Schnelligkeit und Kraft in die offenen Räume zu rennen.»

«Ich brauchte eine Leistung wie heute», gestand Lukaku gegenüber «Sky». Es sei zuletzt schwierig gewesen. Jeder Fussballer wolle gegen Ende des Spiels noch auf dem Platz stehen. Der Trainer habe seine Gründe gehabt, doch er habe weiter hart gearbeitet, resümiert der 28-Jährige. Er hoffe, dass es nun so weitergehe. «Wir sind jetzt die Jäger», meinte Lukaku mit Blick auf die Tabelle, wo Man City sechs Punkte vor Liverpool sowie Chelsea liegt. 



Chleseas Romelu Lukaku feiert wieder mal einen Torerfolg.
Chleseas Romelu Lukaku feiert wieder mal einen Torerfolg.
Bild: Getty

Auch Tuchel lobte nach dem Match seinen Matchwinner. «Es besteht kein Zweifel, dass er super wichtig ist. Jeder Spieler ist super wichtig, aber Romelu wird ein Schlüsselspieler sein», meint er. «Jetzt haben wir ihn für 45 Minuten auf den Platz gestellt, was mehr war, als ihm die Fitness- und Medizinabteilung empfohlen hatte, aber wir dachten, wir können das Risiko eingehen und offensiver mit ihm umgehen», hält Tuchel fest. «Ich freue mich natürlich, dass es gut gelaufen ist für heute. Mal sehen, wie die Reaktion ist und wie er sich von hier aus anpasst.» 

Falls die Rückkehr von Lukaku doch noch zu einer Erfolgsstory wird, könnte auch die Prophezeiung von Conte wahr werden. «Wenn sie rausfinden, wie sie ihn am besten nutzen können, geht der Titelgewinn in der Champions League nur über Chelsea», war sich der Italiener im Herbst sicher


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