Saudi-Arabien hat sich in den letzten Jahren keinen Namen als Riesentöter gemacht. Dementsprechend gross ist die Freude im Team und im ganzen Land über das 2:1 gegen Argentinien.
Saudische Medien bejubelten den «historischen Sieg» und das «Heldenepos». «Tausend, tausend Glückwünsche, Ihr Helden», schrieb der saudische Sportminister Abdalasis bin Turki al-Faisal auf Twitter. Der Chef der saudischen Unterhaltungsbehörde, der einflussreiche Sportfunktionär Turki al-Schaich, gab den Eintritt zu drei Vergnügungsparks frei, um den Sieg zu feiern.
Es war erst der vierte Sieg an einer WM für Saudi-Arabien. Bei den letzten vier WM-Teilnahmen hatte das Land nur einen Erfolg gefeiert, vor vier Jahren im unbedeutenden letzten Gruppenspiel gegen Ägypten. «Heute waren die Sterne für uns», resümierte der französische Trainer Hervé Renard das Spiel gegen Argentinien. «Der Fussball schreibt manchmal verrückte Geschichten.»
Saleh Al-Shehri, der Torschütze zum 1:1 und einer von zwölf Spielern vom saudischen Meister Al-Hilal, erklärte sein Team sei vom Anpfiff an sehr zuversichtlich gewesen. Der Stürmer blickte bereits voraus: «Nach diesem Sieg müssen wir uns für die Achtelfinals qualifizieren. Das ist die erste Etappe.»
1994 bei der WM in den USA schaffte Saudi-Arabien zum einzigen Mal den Sprung unter die letzten 16. Seither entwickelte sich die Nationalmannschaft auf höchstem Niveau nicht weiter. Das soll sich jetzt ändern. Seit drei Jahren arbeitet das Team auf die WM im Nachbarland hin. Das langfristig Ziel ist, in zehn Jahren zu den Top 20 der Welt zu gehören.