Der Trainer des italienischen Cupsiegers Juventus Turin, Massimiliano Allegri, muss trotz des Erfolgs im Final vom Mittwochabend um seinen Job fürchten.
Allegri kassierte beim 1:0-Erfolg gegen Atalanta Bergamo kurz vor Schluss eine Rote Karte, weil er sich im Olympiastadion von Rom mit dem vierten Offiziellen angelegt hatte. Daraufhin riss der 56-Jährige sich die Krawatte vom Hals und stürmte davon. Auf dem Weg zur Pressekonferenz soll er auf den Chefredakteur der Sportzeitung «Tuttosport», Guido Vaciago, losgegangen sein.
Vaciago behauptete am Donnerstag in einem Online-Artikel, dass Allegri ihn einen «Scheiss-Direktor» genannt habe, der Lügen verbreite. Anschliessend habe er ihn sogar gestossen, ihm den Finger unter die Nase gehalten und gedroht: «Ich weiss, wo ich dich abholen kann. Ich weiss, wo ich auf dich warten muss. Ich komme und reisse dir beide Ohren ab. Ich komme und schlage dir ins Gesicht.» Allegri sei dann von einer Sprecherin des Vereins und einem Offiziellen zurückgehalten worden.
Juventus Turin – nunmehr 15-maliger Cupsieger – entschuldigte sich für das Verhalten. Von Allegri selbst gab es zunächst keine Stellungnahme. Nach einem Bericht der Zeitung «La Repubblica» wird seine fristlose Entlassung erwogen. Für die letzte beiden Spiele in der Serie A könnte U19-Trainer Paolo Montero übernehmen, schrieb das Blatt. Auch die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete am Nachmittag über eine mögliche Trennung.
So oder so ist die Saison für ihn bereits beendet. Die Liga brummte ihm am Donnerstag wegen der Roten Karte eine Sperre von zwei Spielen sowie 5000 Euro Geldstrafe auf. In der Meisterschaft hat Juventus als Tabellenvierter die Qualifikation für die Champions League aber bereits sicher.