In Italien sorgen zwei Nigerianer für Furore, Milan will bei Zlatan Ibrahimovic keine Romantik zeigen, Inter muss seinen Captain von Bord gehen lassen und Roms einstiger Hoffnungsträger will das Weite suchen.
Juve will enger zusammenrücken
Juventus Turin ist am Freitagabend vom italienischen Fussball-Verbandssportgericht wegen Bilanzbetrugs bei Spielertransfers mit einem Abzug von 15 Punkten in der Serie A bestraft worden. Zwar will der Klub gegen das Urteil Rekurs einlegen, doch in der Tabelle sind sie erstmals nach hinten versetzt worden. Gegen Atalanta Bergamo gab es im ersten Spiel nach dem Paukenschlag ein 3:3-Remis.
«Es ist klar, dass die aktuelle Situation uns beeinflusst» gab Manuel Locatelli zu. «Als Team sind wir aber geeinter denn je und müssen nun einfach weitermachen und alles geben.»
Leicht wird die Aufholjagd nicht. Aktuell sind es 14 Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze und 27 Punkte Rückstand auf den souveränen Spitzenreiter Napoli.
Nigeria-Power
Mit einem Doppelpack sicherte Ademola Lookman Atalanta beim 3:3 gegen die alte Dame fast im Alleingang einen Punkt. Der 25-jährige Stürmer, welcher sein Fussball-ABC in England lehrte, hat nun elf Treffer auf seinem Konto und liegt damit auf Platz 2 in der Torschützenliste – Leader ist Napolis Victor Osimhen mit 13 Toren. Auch am Samstag beim 2:0-Auswärtserfolg gegen Salernitana gelang dem 24-Jährigen wieder ein Tor. Damit dominieren in der Serie A gleich zwei Nigerianer.
Osimhen-Transfer unter der Lupe
Napoli nimmt weiterhin Kurs in Richtung Scudetto. Doch es ziehen Wolken am azurblauen Horizont auf. So ist nun gemäss Medienberichten der Transfer von Victor Osimhen auf dem Prüfstand.
Der Nigerianer kam im September 2020 für 72 Millionen Euro zu den Partenopei. Die Ablösesumme kann dabei noch um 10 Millionen Euro steigen.
Dieser Preis mag zwar marktgerecht sein, doch bei der Abwicklung waren noch weitere Spieler als Zahlungsmasse involviert. Dabei wurde offenbar etwa Orestis Karnezis mit 20 Millionen Euro taxiert – der griechische Goalie war zum Zeitpunkt 35 Jahre alt.
Roms gefallener Held sucht neuen Klub
Nicolò Zaniolo war mal der Hoffnungsträger der AS Roma und galt als legitimer Nachfolger von Francesco Totti. Inzwischen steckt der dribbelstarke Mittelfeldspieler seit Monaten im Formtief (wettbewerbsübergreifend zwei Tore), zuletzt buhten ihn gar die eigenen Fans aus.
Der 23-Jährige will die italienische Hauptstadt unbedingt verlassen und hat dem Klub – in Rom besitzt er noch einen Vertrag bis 2024 – seinen Wechselwunsch mitgeteilt. Gegen Spezia stand er nicht im Kader.
Coach José Mourinho sagt zur verzwickten Ausgangslage: «Ich glaube, dass er im Februar noch da sein wird. Ich verstehe den Wunsch von Nicolò Zaniolo, zu gehen, der Markt ist offen, aber ich glaube, er wird nicht gehen.» Der Portugiese weiter: «Er hat den Wunsch geäussert, zu gehen, aber das bedeutet nicht, dass er gehen wird. Ich habe dieses Gefühl, weil Nicolò ein wichtiger Spieler ist, mit einem wichtigen Marktwert, einem Wert, der meiner Meinung nach bei einem Angebot zwischen jetzt und dem ersten Februar nicht anerkannt wird (...).»
Laut Fabrizio Romano wollen die Römer mindestens 35 Millionen Euro als Ablöse haben. Tottenham soll ein Angebot vorbereiten, auch RB Leipzig zeigt Interesse. Doch nicht nur im Ausland, auch in der Heimat ist der 11-fache Internationale nach wie vor begehrt. Gemäss «La Gazzetta dello Sport» haben auch die AC Milan sowie Napoli den Spieler im Visier.
Trauriger Ibra-Abschied droht
Seit einer Knie-Operation im letzten Mai musste die AC Milan auf die Dienste von Zlatan Ibrahimovic verzichten. Das ursprünglich für Januar geplante Comeback ist ausser Ferne gerückt. Wann der Schwede wieder mit den Rossoneri trainieren kann, ist offen. Der Vertrag des 41-jährigen Stürmer-Stars läuft im Sommer aus – und soll gemäss einem Bericht von «La Gazzetta dello Sport» trotz seiner Verdienste nicht verlängert werden.
Eine Weiterbeschäftigung im Klub ist derzeit ebenfalls nicht in Aussicht, allenfalls liegt eine Rolle als Marken-Botschafter drin. Es droht also ein bitteres Ende für «Ibracadabra», der mit seinen Toren, Finten und Sprüchen jahrelang die Fussball-Fans verzückte.
Inter verliert Skriniar – die Frage ist nur wann
Inter-Captain Milan Skriniar stand schon lange weit oben auf der Wunschliste von PSG. Der Slowake hat in Mailand noch einen Vertrag bis Ende Sommer. «Ich weiss nicht, ob Skriniar im Sommer kommt oder jetzt», meinte PSG-Coach Christophe Galtier.
Die Italiener wollen mit dem bald 28-jährigen Abwehrspieler noch ein wenig Kasse machen und haben ihm für einen vorzeitigen Abgang ein Preisschild in Höhe von 20 Millionen Euro umgehängt. Ob die Franzosen auf diesen Deal eingehen, wird man in Kürze sehen.