In den Disziplinen-Wertungen des Ski-Weltcups sind mit einer Ausnahme noch alle Entscheidungen ausstehend. Im Kampf um die Kristallkugeln haben auch Schweizerinnen und Schweizer teils gute Chancen.
Vor den letzten zwei Rennwochenenden und der Final-Woche in Lenzerheide steht einzig die Gewinnerin im Super-G-Klassement fest. Lara Gut-Behrami führt die Rangliste nach dem 2. Platz am Sonntag in Val di Fassa uneinholbar an.
Ihre Vormachtstellung im Super-G hat Gut-Behrami mit dem Gewinn des WM-Titels eindrücklich untermauert. (Auch) dank ihrer Dominanz in dieser Disziplin könnte auf den kleinen der grosse Kristallpokal folgen. In der Weltcup-Gesamtwertung hat die Tessinerin als Führende einen Vorsprung von 187 Punkten auf die zweitplatzierte Petra Vlhova und damit gute Chancen, nach fünf Jahren in der wichtigsten Weltcup-Rangliste zum zweiten Mal die Nummer 1 zu sein. Die Slowakin ihrerseits hat den Vorteil, dass die Hälfte der ausstehenden acht Rennen Slaloms sind.
Zwei Schweizerinnen für eine Abfahrts-Kugel
Gut-Behrami ist zudem in die Entscheidung im Abfahrts-Weltcup involviert. Um die vorne liegende, derzeit verletzte Italienerin Sofia Goggia noch abzufangen, benötigt sie beim Finale in Lenzerheide einen Sieg. Zudem muss sie darauf hoffen, dass Teamkollegin Corinne Suter nicht Zweite wird. Die 80 Punkte würden der Weltmeisterin auf jeden Fall reichen, um in der Endabrechnung wie im vergangenen Winter die Nase vorn zu haben. Goggia führt das Klassement mit 480 Punkten vor Suter (410) und Gut-Behrami (383) an.
Im Riesenslalom hat Goggias Landsfrau Marta Bassino die besten Karten. Die vierfache Saisonsiegerin führt die Rangliste bei zwei ausstehenden Rennen mit 124 Punkten Vorsprung vor der Französin Tessa Worley an. Dritte mit 148 Punkten Rückstand ist Michelle Gisin.
Am offensten ist die Ausgangslage im Slalom. Die ersten vier, Vlhova (400), Weltmeisterin Katharina Liensberger aus Österreich (360), die Amerikanerin Mikaela Shiffrin (335) und Gisin (330), liegen nur 70 Punkte auseinander.
Doppeltes Duell Pinturault – Odermatt
Im Gesamtklassement der Männer hat Alexis Pinturault die optimale Ausgangslage. Der Franzose liegt 210 Punkte vor seinem ersten Verfolger, dem Nidwaldner Marco Odermatt. Im Programm verbleiben neun Rennen, drei Abfahrten sowie je zwei Super-G, Riesenslaloms und Slaloms. Pinturault und Odermatt nehmen auch im Riesenslalom-Weltcup die ersten zwei Plätze ein. Die Differenz zwischen den beiden beträgt 25 Punkte.
Als Führender in der Abfahrts-Wertung geht Beat Feuz in die Schlussphase der Saison. Der Emmentaler hat 48 Punkte mehr auf dem Konto als der zweitplatzierte Österreicher Matthias Mayer. Feuz winkt die Chance, als zweiter Fahrer nach Mayers Landsmann Franz Klammer in den Siebzigerjahren die Abfahrts-Kugel zum vierten Mal hintereinander zu gewinnen. Klammer ist mit fünf Siegen auch Rekordgewinner. Auf vier erste Plätze im Abfahrts-Weltcup, allerdings mit Unterbruch, hat es auch Didier Cuche gebracht.
Im Super-G liegt der Weltmeister in Front. Der Österreicher Vincent Kriechmayr hat 101 Punkte mehr als der Zweite Mayer.
Noch besser sieht es für Marco Schwarz in der Slalom-Wertung aus. Der Kärntner hat mit 146 Punkten Abstand zum Zweiten Ramon Zenhäusern beste Aussichten, den langen Schatten von Marcel Hirscher endgültig abzustreifen. Der vor zwei Jahren zurückgetretene Salzburger hat die Slalom-Wertung sechsmal für sich entschieden.