«Unser grösster Sieg»Bronze für die Schweiz! Curler holen unsere 13. Medaille
sda/jar
23.2.2018
Mit einem grossartigen 7:5-Sieg im Spiel um Platz 3 gegen die favorisierten Kanadier haben die Schweizer Curler um Skip Peter De Cruz Olympia-Bronze gewonnen.
Die ausgezeichnete Gesamtleistung beschert dem Schweizer Curling die siebte Medaille seit der Wiederaufnahme der Sportart ins olympische Programm 1998 – die sechste Medaille im klassischen Curling in Viererteams und die zweite an den Winterspielen in Südkorea. Mehr als eine Medaille im Curling gab es davor nur 2002 in Salt Lake City, nämlich durch die Teams von Luzia Ebnöther (Silber) und dem heutigen Swiss-Curling-Sportchef Andreas Schwaller (Bronze).
Valentin Tanner, Peter De Cruz, Claudio Pätz und Benoît Schwarz vom CC Genf hatten sich von der 3:9-Niederlage im Halbfinal gegen Schweden gut aufgefangen. Sie boten dem klar favorisierten Team aus Calgary um den den zweifachen Weltmeister-Skip Kevin Koe von Beginn an mehr als nur Paroli.
Die Schweizer stahlen im 2. und im 3. End je einen Punkt, sodass sie den Nachteil, ohne den letzten Stein in die Partie starten zu müssen, früh mehr als nur wettmachen konnten. Auch nach der Pause waren sie stärker als die renommierten Gegner. Es brauchte schon einen ausgezeichneten Doppel-Takeout von Koe, damit die Kanadier im 8. End beim Stand von 3:6 in den Match zurückfanden. Koe liess sein zweites Zweierhaus notieren. Im Finish jedoch behielten die Schweizer ihr gutes Spiel bei – und die Nerven. Mit Benoît Schwarz' letztem Stein im 10. End war der Match entschieden, Koe hatte nur noch einen Stein zur Verfügung, mit dem er den für ein Zusatz-End nötigen Zweier nicht mehr herausholen konnte.
Ein Traum wird wahr
«Es ist der grösste Sieg unserer Karriere. Ich bin einfach überglücklich», sagt Schwarz nach dem Spiel mit Freudetränen in den Augen im SRF-Interview. Mit dem Gewinn einer Olympia-Medaille wird für ihn ein Traum wahr: «Mehr als das. Ein Traum war schon nur die Teilnahme. Aber wir sind in letzter Zeit immer besser geworden und haben gemerkt, dass hier vielleicht etwas drin liegt». Dennoch sei der Gewinn der Bronzemedaille «ein unglaubliches Resultat».
Auch Claudio Pätz kommt aus dem Strahlen nicht mehr heraus. «Es sind unglaubliche Gefühle», sagt er. «Das war ein fast perfektes Spiel, sehr souverän. Ich bin stolz auf das Team.» Die Nervosität konnte nach dem enttäuschenden Halbfinal-Aus abgelegt werden. «Zum dritten Mal in dieser Woche mussten wir hier aus einem Tief herausfinden. Das hat uns Vertrauen gegeben», sagt Pätz. Jetzt will er «mit einem Bier den Abend geniessen und das erst einmal sacken lassen».
Erinnerungen an 1998
Die Partie erinnerte über weite Strecken – auch vom Verlauf her – an den Olympia-Final 1998 in Nagano, als das Lausanne-Olympique-Team mit Skip Patrick Hürlimann die klar favorisierten, damals von Mike Harris angeführten Kanadier besiegte. Auch damals spielten die Schweizer sehr gut, und auch damals nutzten sie Fehlsteine der ungewohnt schwach spielenden Kanadier.
Kevin Koe und Marc Kennedy auf den Positionen 4 und 3 brachten es kaum auf Quoten von 70 Prozent an geglückten Versuchen, während ihre direkten Gegenspieler Schwarz und Pätz mit Quoten um die 90 Prozent glänzten.
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