Mauro Caviezel Caviezel: «Jeden Tag, den ich geschenkt bekomme, nehme ich mit Handkuss» 

lbe

26.6.2020

Muss einen erneuten Rückschlag wegstecken: Mauro Caviezel.
Muss einen erneuten Rückschlag wegstecken: Mauro Caviezel.
Bild: Keystone

Nach seinem besten Weltcup-Winter wurde Mauro Caviezel in der Vorbereitung auf die neue Saison von einem Achillessehnenriss ausgebremst. Eine mögliche Verschiebung des Saisonstarts käme dem Bündner deshalb entgegen.

Für Mauro Caviezel sind Rückschläge dieser Art nichts Unbekanntes. Im Laufe seiner Karriere überstand der 31-Jährige bereits schwere Verletzungen in Schulter, Hand, Unterschenkel und Knie. Mal für Mal konnte er sich zurückkämpfen.

Als er ab 2016 für längere Zeit unversehrt blieb, schaffte er den Anschluss an die Weltspitze – und fuhr im abgelaufenen Winter so stark wie noch nie. Obwohl er wegen einer Verletzung vorübergehend aussetzen musste, entschied er die Disziplinenwertung im Super-G für sich. Es ist bis dahin Caviezels grösster Erfolg in seiner Laufbahn.



Rund drei Monate nach dem Gewinn der kleinen Kristallkugel schlägt die Verletzungshexe aber erneut zu. In der Vorbereitung auf die neue Saison reisst sich Caviezel am 10. Juni im Training die Achillessehne. «Ich spürte einen riesigen Schlag, was eigentlich normal ist bei einer solchen Verletzung. Und dann merkte ich schnell, dass etwas nicht stimmt», schildert Caviezel im Interview mit «SRF». Knapp eine Woche darauf wird er operiert.

Zurückschauen bringt nichts

«Es wurmt dich immer, ich habe mich sehr gut gefühlt», sagt der Bündner über den neuerlichen Rückschlag. Doch Caviezel hadert – wohl auch aufgrund seiner Vergangenheit – nicht lange mit seinem Schicksal und richtet seinen Blick schnell wieder nach vorne. «Es wird zwar knapp für den Saisonstart, aber es heilt wieder», sagt er pragmatisch. Zurückschauen bringe nichts.

Da wegen der Corona-Pandemie auch hinter dem Terminkalender der Skifahrer aktuell noch viele Fragezeichen stehen, darf Caviezel auf einen verspäteten Saisonstart hoffen. Denn das käme ihm in der aktuellen Situation entgegen. «Jeden Tag, den ich geschenkt bekomme, nehme ich mit Handkuss.»

Seinen Schweizer Teamkollegen Thomas Tumler und Bruder Gino allerdings gönnt er den Trainingsvorsprung, auch wenn es teilweise schmerze, ihnen nur zuzuschauen. «Sie haben jetzt etwas Zeit aufzuholen, ich hab ja noch etwas Reserve», scherzt Caviezel. Ändern könne er es sowieso nicht. «Es kommt wieder gut, es ist jetzt einfach ein anderer Fahrplan.»

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