Ein Sieg aus den verbleibenden drei Abfahrten genügt Beat Feuz, um sich zum dritten Mal in Serie die kleine Kristallkugel zu sichern. Vor der ersten Chance in Saalbach gibt er sich gewohnt gelassen.
Es ist eine eindrückliche Bilanz, die Beat Feuz nach sieben der zehn Weltcup-Abfahrten vorweist. Der Schweizer steht mit einer Ausnahme – dem sechsten Platz am vergangenen Wochenende in Garmisch – immer auf dem Podest, in Beaver Creek und beim Heimrennen in Wengen kann er gar gewinnen. Wenig verwunderlich liegt Feuz (520 Punkte) auch in der Disziplinenwertung an der Spitze – mit grossem Vorsprung.
Dieser hat sich nach dem vorzeitigen Saisonende von Dominic Paris (Kreuzbandriss), der in diesem Winter als einziger mit Feuz mithalten konnte, noch vergrössert. Der neu erste Verfolger des Schweizers ist Aleksander Kilde und weist mit seinen 307 Punkten bereits einen beträchtlichen Rückstand auf. Dahinter ist das Gedränge dagegen gross – Kilde, Dressen, Kriechmayr und Mayer trennen nur sieben Zähler. Auch Johan Clarey kann Feuz theoretisch noch abfangen. Sie alle dürften gegenüber Feuz aber entscheidend zurückgebunden sein.
Gewinnt Feuz am Donnerstag, sind die Würfel gefallen
Der 33-Jährige, der am Dienstag Geburtstag feierte, kann den Sack bereits am Donnerstag in der Abfahrt von Saalbach zu machen. Die Ausgangslage ist klar: Feuz braucht in Saalbach-Hinterglemm eine Klassierung vor seinen fünf übrig gebliebenen Kontrahenten. Verpasst Feuz die Entscheidung im Salzburgerland, kommt die nächste Gelegenheit in gut drei Wochen in Kvitfjell in Norwegen. Die letzte Abfahrt steht im Rahmen des Weltcup-Finales zwei weitere Wochen danach in Cortina d'Ampezzo im Programm.
Eine vielversprechende Ausgangslage, der Feuz im Moment aber nur wenig Beachtung schenkt: «Das hat nicht Priorität. Ich weiss, dass ich diesen Vorsprung habe. Aber es ist nicht so, dass ich daran denke.(…) Eine Kugel muss sich ergeben. Ich will einfach Rennen fahren und mein Bestes zeigen», gibt sich der Schweizer gelassen. «Wenn es dann halt nicht reicht, dann war jemand anderes eben besser und schneller über die Saison.»
Feuz wäre der Fünfte
Dennoch wäre der «Kugel-Hattrick» ein Meilenstein in der Karriere des Schangnauers. «Das wäre etwas Schönes und war vor der Saison auch das Ziel – obwohl man eine Kugel nicht Anfangs der Saison planen kann.» Feuz wäre in der 53-jährigen Weltcup-Geschichte der fünfte Abfahrer, der die kleine Kristallkugel dreimal hintereinander gewinnt. Vor ihm war das dem Österreicher Stephan Eberharter von 2002 bis 2004, dem Franzosen Luc Alphand von 1995 bis 1997, Franz Heinzer von 1991 bis 1993 und Franz Klammer gelungen. Der damalige Dominator, mit 25 Abfahrtssiegen der Erfolgreichste aller Zeiten, sicherte sich von 1975 bis 1978 sogar vier seiner fünf Abfahrts-Trophäen ohne Unterbruch.
Am Donnerstag erwartet Feuz ein spezielles Rennen: «Es war sehr weich, wir werden vornehmlich in der Hocke und nur auf einer verkürzten Strecke fahren, so dass jede Kurve entscheidend sein kann», sagt er gegenüber «SRF». Los geht es in Saalbach um 12.45 Uhr.