Marco Odermatt verblüfft weiter. Der 22-jährige Nidwaldner riskiert viel und gewinnt sensationell den Super-G in Beaver Creek – sein erster Weltcupsieg im 41. Rennen. Mauro Caviezel wird Fünfter.
Marco Odermatts Fahrt war wild und angriffig, aber keineswegs perfekt. Als «definitiv über dem Limit» bezeichnete sie auch der mit der Nummer 2 gestartete Youngster selbst im SRF-Interview, als erst zehn Fahrer im Ziel waren. «Aber irgendwie ging es doch gut. Ich habe schon gemerkt, dass wenn man so am Limit fährt, es wohl nicht ganz langsam ist.» Auch das Zittern in der Leaderbox empfand Odermatt nicht als unangenehm, schliesslich «gibt es keinen schöneren Ort, ein Rennen zu verfolgen».
Auf der Piste Birds of Prey siegte Odermatt mit einem Zehntel Vorsprung vor Aleksander Kilde. Der Norweger lag bei der letzten Zwischenzeit noch um 0,39 Sekunden vor dem Schweizer. Platz 3 ging an Matthias Mayer (0,14 zurück). Der Österreicher hatte am Sonntag in Lake Louise den ersten Super-G des Winters für sich entschieden. Zweitbester Schweizer wurde Mauro Caviezel. Der Bündner verlor 0,64 Sekunden auf seinen erstmals siegreichen Teamkollegen.
Odermatt ist in Beaver Creek der vierte Schweizer Super-G-Sieger nach Didier Cuche (2002), Sandro Viletta (2011) und Patrick Küng (2013). Im Weltcup hatte der sechsfache Junioren-Weltmeister aus Nidwalden, der letzte Saison auch vom mittlerweile zurückgetretenen österreichischen Superstar Marcel Hirscher schon in den höchsten Tönen gelobt worden war, bislang zwei Top-3-Platzierungen erreicht. Im März 2019 war er zunächst in Kranjska Gora Dritter und dann beim Finale in Andorra Zweiter geworden – beides im Riesenslalom. Im Super-G war zuvor sein bestes Ergebnis Rang 7, erreicht vor fünf Tagen in Lake Louise.
Am Samstag steht in Beaver Creek die Abfahrt (Start 19.00 Uhr), am Sonntag der Riesenslalom auf dem Programm.