Drei Stunden nach Marco Odermatt feiert auch Corinne Suter beinahe ihren ersten Sieg im Weltcup. Die Schwyzerin wird in der Abfahrt von Lake Louise einzig von der Tschechin Ester Ledecka geschlagen.
Noch am Donnerstag hatte im Abschlusstraining strahlender Sonnenschein geherrscht. Doch in der Nacht auf Freitag erfolgte der Wetterumschwung. Es begann über der Strecke in den kanadischen Rocky Mountains starker Schneefall einzusetzen, der bis zu Rennbeginn anhielt. Schon früh verlegte die Jury den Start nach unten. Um die restlichen Streckenabschnitte inklusive der Sturzräume von den rund 15 cm Neuschnee zu räumen, verzögerte sich der geplante Start für die erste Frauen-Abfahrt des Winters um eine Stunde.
Suter in Topform
Trotz anhaltenden Schneefalls waren die Sichtverhältnisse im Rennen akzeptabel. Corinne Suter kam mit diesen schwierigen Bedingungen hervorragend zurecht. Die 25-jährige Schwyzerin befindet sich seit der WM in Are, wo sie zunächst Dritte im Super-G und dann gar Zweite in der Abfahrt geworden war, im Hoch. Nach den Titelkämpfen in Schweden erreichte sie auch im Weltcup endlich ihre ersten Top-3-Platzierungen – jeweils als Abfahrts-Dritte in Crans-Montana und beim Weltcup-Finale in Soldeu.
Nun knüpfte Suter gleich bei erster Gelegenheit wieder an die Top-Leistungen des vergangenen Winters an. Ihr zuvor bestes Resultat in Lake Louise gelang der ehemaligen Junioren-Abfahrtsweltmeisterin im Dezember 2016 mit dem 4. Rang. Vor allem den Steilhang und das folgende lange Flachstück bis ins Ziel erwischte sie besser als viele ihre Konkurrentinnen – mit Ausnahme von Ester Ledecka. Die 24-jährige Tschechin liess ihrem Sensationssieg von Pyeongchang nun in Kanada den nicht minder überraschenden ersten Weltcupsieg folgen. Zuvor war Ledecka, die mit dem Snowboard die Konkurrenz dominiert und in Südkorea ebenfalls Olympiasiegerin geworden war, bei den Alpinen nie besser als Siebente gewesen.