Mit dem 6. Platz realisierte Wendy Holdener beim Saisonauftakt in Sölden ihr bestes Weltcup-Ergebnis im Riesenslalom. Die Schwyzerin brillierte im zweiten Lauf, wusste den Teilerfolg aber richtig einzuordnen.
Nach dem ersten Lauf verwarf sie im Zielraum die Hände. Nach dem zweiten strahlte sie wie eine Siegerin: Dank der drittbesten Laufzeit rückte Wendy Holdener im Weltcup-Prolog im Tirol um sechs Plätze vor und übertraf ihre persönliche Bestmarke in dieser Disziplin, ein 13. Platz, deutlich. "Es fühlt sich ein bisschen wie ein Sieg an", sagte die 24-jährige Slalomspezialistin hinterher.
Der gute Schlussrang in dem wegen der böigen Bedingungen verkürzten Rennen lieferte ihr die Erkenntnis, dass in dieser Saison auch im Riesenslalom einiges möglich ist. "Die Top 10 müssen nun jeweils das Ziel sein", sagte sie. Von ihrem Bestergebnis liess sich die Kombinations-Weltmeisterin und Slalom-WM-Zweite von St. Moritz die Sinne aber nicht vernebeln: "Wir dürfen nicht vergessen, dass viele nicht am Start waren. Das Podest ist noch weit weg, da fehlt ein grosser Schritt", sagte sie. Schlecht war Holdener auch am Morgen als Zwölfte nicht unterwegs. "Doch ich wusste, dass mehr geht. Ich hatte so viel Marge, zeigte nicht, was ich kann."
Holdener war auch deshalb die beste Schweizerin, weil Mélanie Meillard als Halbzeit-Siebte am Nachmittag ausschied. Der 19-jährigen Neuenburgerin, die ihr Potenzial in den Trainings mit dem Schweizer Team immer wieder andeutete, unterlief im zweiten Lauf bei etwas schlechter Sicht im ruppigen Steilhang ein Innenskifehler. "Jetzt weiss ich, dass ich gut und schnell bin", sagte sie halb erfreut, halb enttäuscht über die verpasste Chance.
Rebensburg gewinnt, Mölgg nahe an Rekord
Zur ersten Siegerin der Saison kürte sich Viktoria Rebensburg. Die 28-jährige deutsche Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010 schob sich vom 3. Zwischenrang an die Spitze. Zweite wurde die Französin Tessa Worley, 2016/17 die Gesamtsiegerin im Riesenslalom. Für Rebensburg war es der 14. Weltcupsieg und der 12. in dieser Sparte.
Manuela Mölgg verpasste es im zweiten Lauf, zur ältesten Weltcupsiegerin zu avancieren. Die 34-jährige Südtirolerin, die noch ohne Sieg auf der höchsten Stufe ist, führte nach dem halben Pensum vor Mikaela Shiffrin und Rebensburg, musste sich schliesslich aber mit Platz 3 und dem zweiten Podestplatz in Sölden im 14. Anlauf begnügen. Die Slalom-Dominatorin Shiffrin wurde Fünfte, ihre Landsfrau Lindsey Vonn (34.) verpasste den Cut am Morgen wie die Schweizerinnen Jasmina Suter (33.), Aline Danioth (35.), Rahel Kopp (36.), Elena Stoffel (40.).
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