Beat Feuz zählt schon zu den Routiniers im Skisport. Immer wieder setzt er sich auch für die Weiterentwicklung des Sports und das Wohl der Athleten ein. Oft wünscht er sich dafür mehr Gehör.
Beat Feuz scheint ein gemütlicher Zeitgenosse. Beobachtet man den «Kugelblitz» im Starthaus hat man den Eindruck, nichts könne den Speed-Spezialisten aus der Ruhe bringen.
Doch der Schein trügt, wie Beat Feuz im blue-Talk verrät. Auch seine Zündschnur kann zwischendurch ziemlich kurz sein. «Schlägereien gibt es deshalb keine, aber es kann schon mal laut werden», so der 34-jährige Schangnauer. Trainingssituationen oder schlechte Resultate können Feuz schon mal zum explodieren bringen. Am meisten bringt ihn aber auf die Palme, wenn er sich als Athlet nicht ernst genommen fühlt.
Das Wohl der Athleten steht über allem
Hierbei geht es oft um Themen, welche das Wohl der Athleten angehen. Jüngst waren das beispielsweise die Diskussionen um den Zielsprung in Kitzbühel, die Matterhorn-Abfahrt oder auch die WM-Abfahrt in Cortina. «Der Zielsprung in Cortina ging schon im Training 60 Meter weit. Das ist einfach keine Abfahrt.»
In solchen Momenten nimmt Beat Feuz auch kein Blatt vor den Mund. «Dann ist es mir egal, wenn ich dafür kritisiert werde.» Für das Wohl der Athleten würde er sich jederzeit einsetzen.
Die Macht einer Gewerkschaft
Allerdings hören Organisatoren und Veranstalter aus Sicht von Feuz oft nicht auf die Athleten. Das ging sogar schon soweit, dass man sich über einen Boykott Gedanken gemacht hat. «Ein Streik stand definitiv schon im Raum. Damals waren sogar noch ganz grosse Namen wie Bode Miller oder Aksel Svindal involviert», so Feuz. Mitgezogen haben dann aber doch nicht alle. «Wenn die Top 10 auf einen Start verzichtet, fährt die Nummer 11 dann halt doch.» Ein politisches Problem, das gar nicht so einfach in den Griff zu bekommen ist.
Eine mögliche Lösung, die schon öfter diskutier wurde, ist eine Athleten-Gewerkschaft. Beat Feuz würde eine solche ganz klar begrüssen. Gerade bei der Diskussion um den Zielsprung in Kitzbühel waren sich schon alle Athleten einig, dass dieser kürzer ausfallen müsse. Passiert ist nichts. «Mit einer Gewerkschaft hätten wir hier die Möglichkeit schon mit einer geringerer Anzahl Athleten eine tatsächliche Änderung zu bewirken.»
Wie sich Beat Feuz auf die neue Saison vorbereitet hat, wie gross die Vorfreude auf Olympia ist und wieso er die Saison wahrscheinlich für die Geburt seines zweiten Kindes unterbrechen muss, siehst du im ganzen Talk mit Beat Feuz am Anfang des Artikels.