Ein schwerer Sturz des deutschen Josef Ferstl überschattet das erste Abfahrtstraining in Kitzbühel. Die Schweizer halten sich am Mittwoch noch weitgehend zurück. Niels Hintermann wird als Bester Achter.
Das erste Training war durch einen schweren Sturz von Josef Ferstl mitgeprägt. Der Deutsche, der vor drei Jahren auf der Streif im Super-G siegte, krachte laut «Krone» bei der Steilhang-Ausfahrt in ein Werbebanner und musste mit dem Helikopter ins Spital nach St. Johann geflogen werden.
Wie «Eurosport» berichtet, konnte Ferstl nach seinem Sturz selbstständig in den Rettungsschlitten steigen. Über die Schwere der Verletzungen war vorerst nichts bekannt.
Nach Untersuchungen am späteren Nachmittag wurde aus dem Krankenhaus aber Entwarnung gegeben. «Ich bin froh, dass der Sturz glimpflich verlaufen ist. Zwar fühle ich mich aktuell wie nach einem Vollwaschgang – die Muskeln sind zu, die Prellungen sind nicht zu leugnen – aber ich werde jetzt erstmal unseren Physiotherapeuten besuchen und mich von ihm wieder in Form bringen lassen», sagte der 33-Jährige in einer Mitteilung des Deutschen Skiverbandes (DSV).
«Morgen werden wir dann sehen, ob ich fit für das Training bin.» Es seien keine strukturellen Schäden diagnostiziert worden, sagte DSV-Mannschaftsarzt Michael Koller. «Josef hat sich zwar schmerzhafte Prellungen und auch eine Abschürfung an der Nase zugezogen, aber keine schweren Verletzungen erlitten.»
Hintermann schnellster Schweizer
Der mit der Nummer 1 gestartete Hintermann, der sich in der laufenden Saison mit 3. Rängen in Val Gardena und Bormio die ersten Podestplätze in seiner besten Disziplin sicherte, büsste 1,25 Sekunden auf die Bestzeit von Aleksander Kilde ein.
Gute Erinnerungen für Feuz und Odermatt
Der Norweger, in diesem Winter der bisher einzige Doppelsieger in der Abfahrt, führt das Klassement vor einem zeitgleichen Duo an, dem Österreicher Matthias Mayer und dem Italiener Matteo Marsaglia. In den Abfahrten auf der Streif tat sich Kilde bisher schwerer als anderswo. Zu mehr als dem 6. Platz vor sechs Jahren reichte es ihm noch nicht.
Rund anderthalb Sekunden Rückstand wiesen Gilles Roulin, Marco Odermatt und Beat Feuz aus. Letztere zwei kehrten mit guten Erinnerungen vom vergangenen Jahr nach Kitzbühel zurück. Feuz hatte mit seinem Doppelsieg in den Abfahrten eine der letzten Lücken in seinem Palmares geschlossen, Odermatt war im Super-G Zweiter geworden.
Urs Kryenbühl büsste bei seiner Rückkehr an den Hahnenkamm ein Jahr nach seinem fürchterlichen Sturz beim Zielsprung 2,65 Sekunden auf Kilde ein.
Komplizierte Wetterlage
«Es wird vom Wetter her eine schwierige Woche. Die Abfahrt am Freitag scheint durchführbar. Möglicherweise macht es aber einen Sinn, das Programm am Samstag und Sonntag zu tauschen», sagte FIS-Chef-Renndirektor Markus Waldner am Dienstagabend.
Plan B wäre demnach, die zweite Abfahrt auf den Sonntag zu schieben und den Slalom bereits am Samstag zu fahren. Ein Super-G findet dieses Jahr in Kitzbühel nicht statt. Eine Entscheidung für die Planung des Wochenendes wird am späteren Mittwochnachmittag erwartet.
SDA