Auf die Slalomfahrer wartet ein turbulenter Januar. In den kommenden Wochen stehen sieben Rennen an, von Kritik am Termin-Kalender will die FIS aber nichts wissen.
Zagreb, Adelboden, Wengen, Kitzbühel, Schladming und Chamonix (2x): Für die Slalom-Experten kommt’s im Januar knüppeldick. Wer im Rennen um die Kristallkugel nicht zurückfallen will, muss bis Ende Monat sieben Rennen bestreiten. Für die Athleten sowohl körperlich als auch reisetechnisch eine Herkules-Aufgabe.
Die Alpen-Odyssee wird aufgrund des engen Zeitplans mehrheitlich in der Luft stattfinden. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, erhalten die Schweizer Skifahrer dabei Hilfe von niemand Geringerem als Dominique Gisin. Die Abfahrts-Olympiasiegerin von 2014 und heutige Berufspilotin fliegt die Stangenkünstler Ende Januar von Schladming nach Chamonix.
Die fragwürdige Fliegerei ist im Skizirkus zwar umstritten, für die Slalomfahrer bei diesem Terminplan jedoch nicht zu umgehen. Nicht nur aus umwelttechnischen Gründen kommt Kritik an der Planung auf, vor allem die körperliche Belastung der Athleten erscheint bei diesem hohen Takt bedenklich.
«Ich kann nicht beurteilen, ob der Kalender ein Schwachsinn ist. Aber wenn wir über Verletzungen reden, und einer mehrere Disziplinen fährt, muss ich schon sagen, dass es vielleicht nicht der schlauste Kalender ist», meinte Ramon Zenhäusern zuletzt.
«Es ist nicht dramatisch»
Davon will FIS-Rennchef Markus Waldner laut «Tages-Anzeiger» aber nichts wissen. «Jeder sollte dankbar sein, dass er überhaupt irgendwo fahren kann», so der 57-Jährige. Im Februar seien aufgrund der WM keine weiteren Termine möglich gewesen. «Sieben Rennen in einem Monat sind viel, normal wären fünf. Ich bin der Erste, der sagt, dass der Kalender nicht perfekt ist. Aber es ist nicht dramatisch», sagt Waldner.
In Bezug auf die Belastung zieht der Rennchef einen Vergleich zum Radsport: «Vielleicht sollten die Athleten mal bei den Velofahrern nachfragen, was ein wirklich hartes Programm ist.» Weiter macht Waldner darauf aufmerksam, dass es nicht verboten sei, ein Rennen auszulassen. «Lasse Kjus hat das früher oft gemacht, und doch gewann er Kristallkugeln.»
Athletensprecher Daniel Yule nannte den Kalender «aussergewöhnlich». Man müsse ihn aber akzeptieren und in Anbetracht der Umstände zufrieden sein, auch wenn die Rennen besser verteilt sein könnten.