Lara Gut-Behrami spricht in einem Interview über die positiven und negativen Seiten des Corona-bedingten Lockdowns.
Anders als für die meisten Schweizer war der Lockdown für Lara Gut-Behrami sowas wie eine neu gewonnene Freiheit. Zumindest was das Thema Social Distancing betrifft. «Weil für uns Athleten es nicht angenehm ist, wenn Fremde sehr nahe kommen und uns anfassen – so, als wären wir beste Freunde», sagt das Schweizer Ski-Ass in einem Interview mit «Rete Uno Sport». «Das stört uns sehr: fehlender Respekt der Privatsphäre.»
Sie hätte es genossen, mal im Supermarkt in der Schlange zu stehen, ohne dass ihr jemand in den Nacken haucht, «oder sich vordrängt, weil er gestresst ist», sagt sie. Mittlerweile ärgere sie sich aber bereits wieder darüber, dass sich viele Leute «bereits wieder über das Wetter und den Verkehr beklagen. Vor ein paar Wochen waren wir noch alle Philosophen».
Die 29-Jährige kämpfte sich kurz vor dem Lockdown mit ihrem Doppelsieg in Crans-Montana an die Weltspitze zurück. Obwohl natürlich auch sie in den letzten Rennen der Saison ihre gute Form gerne noch bestätigt hätte, gewinnt Gut-Behrami der Corona-Pause auch Positives ab: «Zum ersten Mal überhaupt war ich lange zu Hause, obwohl ich nicht verletzt war.»
Zu Hause war auch Ehemann Valon Behrami, der seinem Job als Fussballprofi ja ebenfalls nicht mehr nachgehen konnte. «Endlich hatte ich mal viel Zeit für Valon – wir haben sie genossen», sagt Lara.
Während die Skifahrerin noch ein paar Monate Zeit hat, bis die neue Saison vor der Tür steht, gilt es für den ehemaligen Nati-Spieler schon bald wieder ernst. Der Spielbetrieb der Serie A wird am kommenden Wochenende wieder aufgenommen, Behrami kämpft mit Genua gegen den Abstieg aus der Serie A.