Lara Gut-Behrami als Zweite und drei weitere Schweizerinnen in den Top 11 - St. Moritz ist einmal mehr eine Reise wert für Swiss-Ski. Der Tessinerin fehlen 28 Hundertstel zum 25. Weltcupsieg.
Fast elf Jahre ist es her, dass Lara Gut ihr Debüt im Weltcup gab. Seither ein besonderer Ort war gerade auch St. Moritz, «wo ich schon alles erlebt habe, von Siegen bis zu furchtbaren Rennen», so die Tessinerin, die im Engadiner Ort im Weltcup sowohl ihre erste Top-3-Platzierung (im Februar 2008) als auch den ersten Sieg (Dezember 2008) schaffte.
Im Februar 2017 allerdings erlitt sie an den Heim-Weltmeisterschaften nach dem Gewinn von Super-G-Bronze eine schwere Knieverletzung. Vor Jahresfrist schliesslich, als Jasmine Flury vor Michelle Gisin und Tina Weirather triumphiert hatte, stürzte Gut-Behrami im Super-G schon im oberen Streckenteil.
«Auch mal zufrieden sein»
Am Samstag verpasste die Gesamtweltcupsiegerin von 2016 ihren Jubiläumssieg im Weltcup, den 25., nur um 0,28 Sekunden. «Leider hat es nicht zum Sieg gereicht. Aber ich fuhr schnell Ski und hatte Spass», so Gut-Behrami. Sie sei in den ersten drei, «also muss man auch mal zufrieden sein. Ausserdem ist es mein erstes Podest, nachdem der Saisonauftakt ja nicht gerade ideal lief.» Ihre letzte Podestklassierung im Weltcup datierte zuvor von Ende Januar, als sie den Super-G in Cortina gewonnen hatte.
Lara Gut, Sie sagen selbst, Ihr Saisonauftakt sei nicht ideal gewesen. In St. Moritz starteten Sie mit der Nummer 9 und stellten Sie die vorläufige Bestzeit auf. Das muss ein gutes Gefühl gewesen sein, nicht wahr?
«Es tat gut, im Ziel wieder einmal 'Grün' zu sehen. Zum Sieg hat es leider nicht ganz gereicht, aber immerhin war die Leistung gut genug für einen Podestplatz. Der Super-G in St. Moritz war ein weiterer Schritt vorwärts. Es bestätigt, was ich vor dem Rennen gesagt habe: Ich fühle mich gut und ich weiss, dass wenn ich sauber auf dem Ski stehe, ich dann auch wieder schnell sein kann. Es ist gut, wenn man zur Rechtfertigung wieder ein Top-Resultat vorweisen kann. Heute habe ich es auf der Piste wieder einmal beweisen können.»
Kam St. Moritz, am Ort Ihrer vielen Erfolge, gerade recht, um wieder in die Spur zu finden?
«Das Podest ist die Hauptsache und kommt mir an jedem Ort recht. Aber natürlich ist ein Podest in der Schweiz und vor dem Heimpublikum schön. Vielleicht wird es auch mehr wahrgenommen, als wenn man weit weg eine Topleistung zeigt.»
Wie geht es weiter?
«Nun werde ich versuchen, den Schwung nach Italien mitzunehmen. Ich freue mich auf die Rennen in Val Gardena.»
Es ist Ihr erstes Podest als verheiratete Frau und unter dem Namen Gut-Behrami. Hat das eine spezielle Bedeutung für Sie?
«Das ist doch schön und zeigt, dass ich auch so schnell sein kann - und hoffentlich in der Zukunft noch schneller.»