Nationenwertung Janka: «Da wird im Moment ein Riesentamtam darum gemacht»

lbe

24.2.2020

Carlo Janka misst der Nationenwertung nur wenig Bedeutung bei.
Carlo Janka misst der Nationenwertung nur wenig Bedeutung bei.
Bild: Keystone

Nach weiteren fünf Podestplätzen am Wochenende steht die Schweiz vor dem ersten Sieg in der alpinen Nationenwertung seit 30 Jahren. Für Carlo Janka ist das aber nicht wirklich ein Grund zum Feiern.

Einmal mehr in dieser Saison verläuft das Ski-Wochenende aus Schweizer Sicht hocherfreulich. Lara Gut-Behrami und Corinne Suter brillieren in Crans-Montana mit zwei Abfahrts-Doppelsiegen am Stück, Marco Odermatt fährt im Riesenslalom von Yuzawa Naeba auf den starken zweiten Platz. Damit steht das Schweizer Ski-Team im laufenden Winter bereits bei 43 Podestplätzen und ist drauf und dran, Österreich nach 30 Jahren vom Thron zu stossen. Der Vorsprung auf den Erzrivalen beträgt mittlerweile 918 Punkte.

Für Swiss-Ski-Chef Urs Lehmann wäre dies ein Meilenstein: «Es ist für unser ganzes System, für Swiss Ski, für die Trainer und für das Team, eine der höchsten Auszeichnungen, die es zu gewinnen gibt», sagt er im Interview mit der «Aargauer Zeitung» und erklärt: «Es zeigt auch, dass wir in den letzten Jahren bei Swiss Ski sehr gut gearbeitet haben. Ich auf jeden Fall habe eine riesige Freude an unserer Führung in der Nationenwertung.»

Und Wendy Holdener kündigt kürzlich an, beim Saisonfinale in Cortina eine Party zusammen mit dem Männerteam zu feiern, sollte es mit dem Gewinn im Nationencup klappen.

Yule: «Ein Erfolg im Nationenranking bringt mir nichts»

Doch nicht alle Direktbeteiligten sehen im erfreulichen Teamergebnis Grund zum Jubeln. «Als Einzelsportler interessiert mich der Nationencup nicht wirklich», sagt etwa Carlo Janka. «Da wird im Moment ein Riesentamtam darum gemacht, aber für uns Rennfahrer ist das gar nicht so massgebend.»

Auch Slalom-Spezialist Daniel Yule misst der Nationenwertung wenig Bedeutung bei: «Ich freue ich zwar für die vielen Schweizer Ski-Fans, aber persönlich interessiert mich der Nationencup nicht. Mich interessiert die Kristallkugel für den Sieg in der Slalomwertung. Ein Erfolg im Ranking der Nationen bringt mir als Individualsportler nichts», erklärt der 27-Jährige gegenüber «Blick».

Janka weist zudem daraufhin, dass man in den letzten 30 Jahren auch nie auf diese Wertung geschaut habe. Jetzt werde es «vor allem von den Medien aufgeblasen». Aus diesem Grund wird Holdener die allfällige Siegesparty denn auch ohne den Obersaxer feiern müssen. «Nein, da werde ich nicht dabei sein. Es ist gut und recht, wenn wir diesen Cup gewinnen. Aber er wird mein Leben nicht verändern.»

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