In der kommenden Saison werden die Schlittler aus Deutschland wohl noch dominanter auftreten als üblich. Das freut auch die Schweizerin Natalie Maag, die bis zu den Winterspielen 2022 zum Profi wird.
Das Coronavirus bremste Natalie Maag nicht aus. Im Gegenteil: Es spielte der einzigen Schweizer Schlittlerin mit Weltcup-Niveau sogar in die Karten. Im Mai reiste sie deswegen vorzeitig ins Training nach Thüringen und im Oktober durfte sie anstelle der Amerikanerin Summer Britcher, der die Einreise verweigert wurde, als eine von nur zwei Athletinnen die neue Olympiabahn in Peking testen.
Einiges ist neu bei der Zürcher Oberländerin, die nächste Woche ihren 23. Geburtstag feiert. Maag absolvierte die Spitzensportler-RS (wegen Corona mehrheitlich online) und ist bis zu den Winterspielen 2022 als Profi unterwegs. Unmittelbare Höhenflüge erwartet sie deswegen nicht. «Gesundheitlich geht es mir gut», sagte die Gesamt-Elfte des letzten Weltcups im Gespräch mit Keystone-SDA. «Aber ich habe jetzt nicht so hohe Ansprüche. Ich fahre einfach und schaue, was herauskommt.» Sie sei noch nicht so in der Schnellkraft. «Es zielt alles auf den nächsten Winter ab, die Olympiavorbereitung läuft schon.»
Zwar fehlen mindestens in den ersten vier Rennen bis Weihnachten die Fahrerinnen aus Nordamerika, dafür ist die Konkurrenz aus Deutschland wieder grösser geworden. Mit Natalie Geisenberger und Dajana Eitberger kehren gleich die Erste und Zweite der letzten Olympischen Spiele nach Babypausen zurück.
Maag freut sich darüber, weil sie als integrierter Teil des deutschen Teams in den beiden echte Zugpferde sieht. Vor allem über die Doppel-Olympiasiegerin und fünffache Weltmeisterin Geisenberger kommt sie aus dem Schwärmen kaum heraus. «Es ist mega beeindruckend, wie stark sie gleich in den ersten Trainings schon wieder war.»
Die ohnehin schon grosse Dominanz der Deutschen wird wohl noch verstärkt, weil in Nordamerika auch keine Rennen stattfinden und deshalb in Innsbruck und vor allem in Oberhof zweimal gefahren wird. Zudem wurde die WM von Ende Januar von Kanada ins bayrische Königssee verlegt. Alles Folgen des Coronavirus. Es hat auch zur Folge, dass intensiv, zwischen zwei- und dreimal pro Woche, getestet wird. Zum Abschluss im Februar reist dann der ganze Weltcup-Tross nach Yanqing bei Peking zur Olympia-Generalprobe. Auf der Bahn, die Maag schon kennen und schätzen gelernt hat.