Am Sonntag ist Marco Odermatt nach einer grandiosen Saison zu Gast im «Sportpanorama» von SRF. Er lässt noch einmal die Highlights Revue passieren und blickt nach vorn. Einige Schmunzler sind garantiert.
In 22 von 26 Rennen rast Marco Odermatt in der vergangenen Saison aufs Podest, eine unheimliche Ausbeute. Als der 25-Jährige das Studio betritt, da hört das «Sportpanorama»-Publikum gar nicht mehr auf zu applaudieren. Odermatt freut sich: «Man ist nie allein als Athlet und die Unterstützung vom ganzen Team, aber irgendwo auch von der ganzen Schweiz zu spüren, ist natürlich sehr schön.»
Der Ausnahme-Athlet gleitet genauso geschmeidig durch die Sendung, wie er das sonst auf der Piste tut. Immer wieder bringt er das Publikum zum Schmunzeln. «Die Mama sagt schon, es ist jetzt dann gut», meint er etwa auf die vielen Kugeln angesprochen, die langsam zum Platzproblem werden. Aber er könne immer noch alles ins alte Kinderzimmer im Elternhaus bringen. Vielleicht müssten sie im Frühling aber ein bisschen was umstellen.
Wie viel Benzin ist noch im Tank?
«Die Energiereserven sind nicht mehr bei hundert Prozent, die sind ziemlich zuunterst. Aber das ist normal nach so einer langen Saison», findet Odermatt, der bereits vor einem Jahr das «Sportpanorama» beehrte, dieses Mal aber deutlich frischer aussieht als damals. Dies, obwohl er tags zuvor noch einmal ein Rennen bestritt und sich erstmals zum Schweizer Meister im Riesenslalom kürte. «Es ist schön, dass ich das auch noch erreichen durfte», so Odermatt mit dem für ihn typisch verschmitzten Lächeln im Gesicht.
Danach werden ihm verschiedene Jubelbilder gezeigt, zu denen er ein paar Sätze sagt: «Adelboden ist im Riesenslalom sicher das grosse Highlight, für die Schweizer sowieso. Es ist mit Abstand die beste Stimmung auf der ganzen Welt.» Stolz ist er auch, dass ihm in der WM-Abfahrt «die perfekte Fahrt» gelungen ist. «Die grösste Überraschung der Saison» war für ihn der Sieg beim Super-G in Cortina. «Fünf Tage nach dem Unfälleli in Kitzbühel (Video unten) stand ich dort das erste Mal wieder auf den Ski», was sich komisch angefühlt habe. «Man fährt halt wie ein Tourist, rumrutschen, rumkürveln.» Odermatt erklärt dem belustigten Publikum: «Für den Kopf hat es eine rechte Überwindung gebraucht, das Knie zu überlisten.»
Gehen Odermatt nicht langsam die Ziele aus?
In der Sendung wird Odermatt auch mit seinem Punkterekord, im Schnitt holte er sensationelle 75 Punkte pro Rennen, konfrontiert. «Auch ich tue mich schwer, diese Zahlen einzuordnen. Für mich sind die Zahlen auch extrem.» Dass ihm die Ziele ausgehen könnten, glaubt er nicht, auch wenn er schon so gut wie alles erreicht hat, was ein Skirennfahrer erreichen kann. «Aber wenn man oben ist, will man oben bleiben», so Odermatt.
Und wie sieht es mit dem Slalom aus? Wäre das nicht auch noch eine reizvolle Herausforderung? Odermatt winkt ab: «Jedem Fan, der das hofft, muss ich leider die Freude nehmen. Dass ich den Slalom-Weltcup aufmischen werde, glaube ich nicht.»
Immerhin müssen seine Fans nicht befürchten, dass er so bald die Beine hochlagern und das Leben als Millionär geniessen will, zu viel Spass macht ihm sein Job. Aber: «Ich werde nicht wie Johan Clarey bis 42 fahren.» Grosse Pläne für die Saisonpause hat er noch nicht geschmiedet: «Es ist schön, wenn die Agenda einfach mal leer ist.»
So 26.03. 18:00 - 19:00 ∙ SRF zwei ∙ CH 2023 ∙ 60 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.