Coronavirus Meillard: «Ich verhalte mich genau gleich wie vor dem Ausbruch»

lbe

6.3.2020

Loïc Meillard will sich wegen des Coronavirus nicht zu viel Angst einjagen lassen. 
Loïc Meillard will sich wegen des Coronavirus nicht zu viel Angst einjagen lassen. 
Bild: Keystone

Die Fahrer des alpinen Skizirkus erhalten in der letzten Woche eine Liste mit den wichtigsten Verhaltensregeln für den Kampf gegen das Coronavirus. Nur an der Umsetzung hapert es.

Das Coronavirus macht auch vor dem alpinen Skisport nicht halt. Besonders hinter der Durchführung des Saisonfinals in Cortina steht derzeit ein dickes Fragezeichen. Der italienische Skiort liegt in der Region Venetien, eine der am meisten vom Virus betroffenen Gegenden in Europa. Eine Entscheidung soll in den nächsten Stunden gefällt werden.

Bereits in der letzten Woche verteilt Swiss Ski den Athleten per E-Mail eine Liste mit den wichtigsten Verhaltensregeln. Dazu gehören: «Verzichtet bei einer Begrüssung auf Handschlag oder Umarmung. Und haltet gegenüber anderen Personen einen Abstand von ein bis zwei Metern ein!» Mit der Umsetzung der Vorschriften nehmen es allerdings nicht alle Fahrer und Fahrerinnen so genau.

«Ich verhalte mich genau gleich wie vor dem Ausbruch»

So gesteht Riesenslalom-Ass Loïc Meillard: «Wenn ich in diesen Tagen Menschen begrüsse, verhalte ich mich genau gleich wie vor dem Ausbruch vom Coronavirus: Ich gebe ihnen die Hand.» Im Interview mit «Blick» erklärt der 23-Jährige, wieso er die Vorschriften nicht exakt befolgt. «Wir dürfen uns im Leben nicht vor allem Angst machen lassen. Klar, es handelt sich hier um einen Virus, mit dem wir uns anstecken könnten», sagt Meillard und erklärt: «Aber das ist bei anderen Viren, von denen zurzeit kaum jemand spricht, nicht anders.»

Ähnlich tönt es beim österreichischen Speedfahrer Vincent Kriechmayr, der sich gegenüber der «Krone» wie folgt äussert: «Wir dürfen uns von diesem Coronavirus nicht blöd machen lassen. Deshalb begrüsse ich meine Freunde auch jetzt ganz normal, gebe ihnen die Hand ohne Handschuhe», erzählt der 28-Jährige. Kriechmayr fügt allerdings an, dieses Thema sei für ihn nicht wirklich greifbar, weil er noch keinen Fall erlebt habe.

Meillard will «normal weiterleben»

Für Meillard ist zudem klar: «Je mehr Angst wir vor so etwas haben, umso grösser ist die Chance, dass wir es wirklich bekommen. Deshalb will ich jetzt ganz normal weiterleben.» Natürlich wasche er sich die Händen jeden Tag mehrmals sauber, das müsse allerdings genügen in diesem Fall. Damit ist auch Beat Feuz einverstanden. «Man muss sicher achtgeben, sollte es aber nicht übertreiben.»



Läuft alles nach Plan, steht am Samstag in Kvitfjell die zweitletzte Abfahrt des Winters auf dem Programm. Klassiert sich Feuz unter den besten 24, ist ihm die Kristallkugel der Abfahrtswertung nicht mehr zu nehmen. Nichtsdestotrotz hofft der Emmentaler natürlich, dass man die Saison wie vorgesehen zu Ende fahren kann. «Als Rennfahrer hoffe ich, dass wir noch ein Rennen in Cortina fahren. Aber man muss dann auch nichts riskieren.»


Zurück zur StartseiteZurück zum Sport