Freud und Leid beim den Slalom-Männern Meillard: «Fehlt eine Hundertstel tut das immer weh»

sda / mar

8.1.2023 - 17:33

Beim Slalom in Adelboden klassieren sich vier Schweizer unter den besten elf Fahrern, aber keiner auf dem Podest. Während Loïc Meillard dies beklagt, freut sich Marc Rochat über seine neue Konstanz.

Keystone-SDA, sda / mar

Nur wenig fehlte Loïc Meillard, um nach dem dritten Platz am Vortag im Riesenslalom, den zweiten Podestplatz in Adelboden zu erringen. Das schmerze schon ein wenig, sagte der Neuenburger danach. «Wenn nur eine Hundertstel fehlt, tut das immer weh.» Der zweite Lauf sei aber einfach nicht gut genug gewesen. «Auf der weichen Piste habe ich den Rhythmus nicht mehr richtig gefunden», sagte Meillard.

Damit wartet der 26-Jährige weiter auf seinen ersten Weltcup-Sieg im Slalom. Bisher erreichte er in dieser Disziplin zwei zweite Plätze und einen dritten. Das Selbstvertrauen sei da, hielt Meillard fest. «Mit jedem Rennen versuche ich, dem grossen Ziel etwas näher zu kommen.» Sein Fazit für den Slalom fiel durchzogen aus. Die Leistung war ansprechend, das Ziel war nach dem guten ersten Lauf jedoch das Podest gewesen.

Rochats ersehnte Bestätigung

Wesentlich glücklicher, sogar leicht euphorisch, präsentierte sich Marc Rochat. Der 30-jährige Lausanner machte im zweiten Lauf fünf Plätze gut und erreichte als Neunter den erhofften Platz in den Top Ten. Es war die Bestätigung des siebenten Rangs in Garmisch und eine besondere Genugtuung nach Jahren mit vielen Enttäuschungen und insgesamt inkonstanten Leistungen, die auch Verbannungen aus der Weltcup-Gruppe zur Folge hatten.

«Ich bin stolz, dass ich stets an mich geglaubt und nicht aufgegeben habe. Nach all der harten Arbeit hier in Adelboden in die Top Ten zu fahren, ist sehr emotional für mich», sagte Rochat. Das entschädige für all die schwierigen Momente in den letzten Jahren. «In einer Sportart wie Ski alpin muss man einen Weg einschlagen und dranbleiben. Egal, was alle um dich herum sagen.» Nun sei er endlich da angekommen, wo er sich das gewünscht hatte.

Starke teaminterne Konkurrenz

An eine mögliche Teilnahme an der WM in Courchevel und Méribel (6. bis 19. Februar) denkt Rochat trotz erfüllter Limite aber noch nicht, denn die Konkurrenz im Schweizer Slalom-Team ist gross. Derzeit, nach vier Slalom-Rennen, liegt der Waadtländer mit 65 Punkten hinter Daniel Yule (210), Meillard (142) und Ramon Zenhäusern (82) an vierter Stelle. Dahinter folgen Luca Aerni (42) und Tanguy Nef (12).

«Ich möchte einfach die kommenden Rennen geniessen und werde alles geben», sagte Rochat. «Wenn es am Schluss reicht, ist das sehr schön. Wenn nicht, habe ich schon grössere Enttäuschungen erlebt.»