Michelle Gisin wird in der Abfahrt immer besser. In Lake Louise schaffte es die Engelbergerin als Dritte erstmals und sensationell aufs Podium. Geschlagen wurde die Engelbergerin, die am kommenden Dienstag 24 Jahre alt wird, einzig von der Amerikanerin Mikaela Shiffrin und der Deutschen Viktoria Rebensburg.
Michelle Gisin, die jüngere Schwester von Abfahrts-Olympiasiegerin Dominique Gisin, liess dem 8. Platz vom Vortag eine eindrückliche Steigerung folgen. Irgendwie hatte es sich sogar abgezeichnet. 24 Stunden zuvor hatte sie noch einen schweren Fehler in der Passage Fall Away begangen. Am Samstag kam sie aber ohne Patzer durch. Nur 17 Hundertstel fehlten ihr letztlich gar zum Sieg, obwohl sie im obersten Abschnitt bezüglich Sichtbedingungen benachteiligt war. 0,67 Sekunden lag sie nach dem ersten Streckendrittel zurück, doch dann gelang ihr ein bemerkenswerter Steigerungslauf, der sie noch aufs Podium trug.
Der 7. Platz, den sie letzten Winter in Val d'Isère belegte, war ihr zuvor bestes Ergebnis in der Abfahrt. Bisher hatte sie es nur an der WM in St. Moritz in die Top 3 geschafft, als Zweite hinter Wendy Holdener in der Kombination.
Mikaela Shiffrin stellte in Lake Louise ein weiteres Mal unter Beweis, welch unglaubliches Ski-Talent sie ist. Erstmals triumphierte sie auch in einer Abfahrt. Die Amerikanerin, die schon tags zuvor in der ersten Abfahrt als Dritte überrascht hatte, setzte am Samstag nochmals einen drauf und sicherte sich ihren 33. Weltcupsieg. Letzten Winter hatte Shiffrin Lake Louise ihr Abfahrts-Debüt gegeben, mit den Rängen 18 und 13. Danach verzichtete sie aber bis zu diesem Wochenende auf weitere Einsätze als Abfahrerin.
Ein starkes Rennen zeigte auch die Bernerin Joana Hählen, die sich als Elfte noch vor Lara Gut (15.) klassierte. Wie Gisin realisierte Hählen eine persönliche Bestmarke in der Abfahrt. Ihr bestes Ergebnis bleibt aber der 8. Platz, den sie letzten Winter im Super-G von Val d'Isère erreichte.
Der Start zur Abfahrt hatte sich um 75 Minuten verzögert. Das Resort in Kanada war von einem kompletten Stromausfall betroffen, was sich auf den Liftbetrieb auswirkte. Ein Aggregat hatte Feuer gefangen. Die Fahrerinnen wurden mit Schneemobilen an den Start gebracht.
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