Im 144. Weltcuprennen fährt Priska Nufer erstmals überhaupt aufs Podest – und dann wird es in der zweiten Abfahrt von Crans Montana gleich der Sieg. Nach ihrem Triumph wird die 30-jährige Obwaldnerin emotional und spricht auch über ihre lange Leidenszeit.
«Es ist unglaublich, mal vor Freude weinen zu können und nicht wegen einer Enttäuschung. Ich realisiere es noch gar nicht recht, es ist unglaublich schön», sagt eine emotionale Priska Nufer mit Tränen in den Augen im SRF-Interview. «Man hat immer die Vorstellungen im Kopf, wie es laufen soll, aber dann kommt es meistens doch anders. Jetzt hier zu stehen, nach der Zeit, die ich hinter mir habe, ist einfach unglaublich.»
Die 30-Jährige hatte es in dieser Saison alles andere als leicht. «Ich hatte so zu kämpfen mit meiner Energie nach meiner Corona-Infektion», sagt Nufer. «Es fühlte sich so weit weg an vom Podest, und irgendwie wusste ich doch, dass ich nah dran bin. Ich bin unglaublich dankbar, dass es jetzt so aufgegangen ist.»
Auch in Peking lief nicht alles nach Wunsch. Dort hatte sie trotz guter Trainingsleistungen keinen Startplatz für die Olympia-Abfahrt erhalten. Sie sei deshalb auch mit etwas Wut im Bauch gefahren, meinte Nufer schon am Samstag, als sie in der ersten Crans-Montana-Abfahrt als Vierte überzeugen konnte.
«Ich spürte schon in Peking, dass ich in Form bin und auch mental bereit. Deshalb war es ein Dämpfer, leer dazustehen. Ich möchte mich bei meiner Familie und meinem Umfeld bedanken, dass sie mir in dieser Zeit beigestanden sind und mir Kraft gaben», so Nufer. Es mache sie stolz, dass sie auch in den schwierigen Zeit stets weitergekämpft und die Hoffnung nie verloren habe.
Nufer siegt in Crans Montana vor der tschechischen Vortagessiegerin Ester Ledecka und der Italienerin Sofia Goggia. Corinne Suter verpasst das Podest als Vierte nur um vier Hundertstelsekunden. Neben Nufer und Suter fahren auch Michelle Gisin (8.) und Joana Hählen (9.) zum zweiten Mal in 24 Stunden in die Top 10. Lara Gut-Behrami vermochte grippegeschwächt wiederum nicht mit der Spitze mithalten.