Die Schweizer Zweierbob-Piloten legen an den Weltmeisterschaften in Altenberg einen Start hin, der ihnen kaum zugetraut wurde.
Michael Vogt wird am Sonntag die Läufe 3 und 4 aus Position 3 in Angriff nehmen, Simon Friedli von Platz 5.
Vogt brachte in der deutschen Ferienregion im Erzgebirge mit Anschieber Sandro Michel zwei saubere Fahrten zu Tal. Die zweit- und viertbeste Laufzeit bestätigten dies, denn bei der Beschleunigung am Start zählen die beiden nicht zu den Top 3.
Dem erst 23-jährigen Vogt bietet sich die Chance, die Phalanx der Deutschen zu durchbrechen. Francesco Friedrich hat sich vom Rest des Feldes abgesetzt und kann höchstens noch durch einen Sturz oder einen positiven Coronavirus-Test gestoppt werden. Der zweifache Olympiasieger führt mit 88 Hundertstel vor Teamkollege Johannes Lochner und deren 93 vor Vogt. Friedrich wäre mit dem zehnten WM-Titel alleiniger WM-Rekordsieger, nachdem es der legendäre Italiener Eugenio Monti ebenfalls auf neun WM-Goldmedaillen brachte.
Dem drittklassierten Schweizer sitzt mit einem Zehntel Rückstand Hans-Peter Hannighofer im Rückstand im Nacken. Der Thüringer liess sich vor zwei Wochen in St. Moritz zum Junioren-Weltmeister küren – vor dem gleichaltrigen Vogt. Lochner nimmt Vogt am Start jeweils etwas Zeit ab, Hannighofer legt praktisch auf die Hundertstel gleich schnell los.
Der Solothurner Simon Friedli und der Luzerner Andreas Haas liegen 22 Hundertstel hinter einem Podestrang zurück. Friedli überzeugte als Pilot auf der ganzen Linie. Sofern die Konkurrenz nicht patzt, wird er sich kaum verbessern. Der Mitfavorit Benjamin Maier aus Österreich stürzte im zweiten Durchgang.