Glorreiche Ski-Nation Sieg im Medaillenspiegel und beste WM für die Schweiz seit 1989

SDA/jar

19.2.2023 - 20:00

Loïc Meillard und Marco Odermatt sorgten an der WM für die Schweiz für Furore.
Loïc Meillard und Marco Odermatt sorgten an der WM für die Schweiz für Furore.
Keystone

Die Ski-WM in Courchevel und Méribel bringt zwei Wochen Sonnenschein – und den Schweizern sieben Medaillen, drei davon in Gold. «Wir sind Erste im Medaillenspiegel, also war die WM ganz klar ein Erfolg», sagt Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann.

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Aufgrund der Leistungen im Weltcup, wo die Schweiz das Nationenklassement vor dem letzten Saisondrittel mit grossem Vorsprung vor Österreich anführt, ist das Abschneiden von Swiss-Ski als WM-Nation Nummer 1 keine Überraschung. Dafür war auch «die Erwartungshaltung an uns allgemein sehr hoch, das haben wir gespürt», wie es Lehmann formulierte. Der langjährige Verbandsboss geriet aber durch den eher verhaltenen Start in die WM in Courchevel und Méribel – mit nur einer Silbermedaille nach den ersten vier Rennen – nicht ins Bibbern.

Ruhe im Innern, Nervosität nur aussen

Die Phase, als es nach Wendy Holdeners Silbermedaille zum WM-Auftakt in der Kombination in den nächsten drei Rennen keine Schweizer Top-3-Plätze mehr gab, sorgte gemäss Präsident Lehmann nicht im Ansatz für Unruhe. «Wir haben ein solches Szenario schon in der Planung antizipiert. Intern bei uns blieb es ruhig, die Mannschaft und auch die Coaches haben es hervorragend geschafft, die Emotionen tief und klaren Fokus zu halten. Die Nervosität war mehr ausserhalb bei Fans und Medien vorhanden.»

«Unsere Athletinnen und Athleten haben wieder geliefert», freut sich Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann.
«Unsere Athletinnen und Athleten haben wieder geliefert», freut sich Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann.
Keystone

Gleichzeitig weiss der Aargauer um die eigenen Gesetze von Titelkämpfen. «An einem Grossanlass werden die Uhren immer wieder zurück auf Null gestellt.» Auch in Frankreich habe man wieder viele Überraschungen gesehen. Aber er könne sagen, «dass unsere Athletinnen und Athleten wieder geliefert haben. Das Schweizer Team hat teilweise sogar Historisches geschafft.» Er taxiere deshalb diese WM «trotz der zwei abschliessenden Slaloms, die uns keine Medaillen mehr brachten, als sehr erfolgreich».

Drei Titel wie in Cortina und St. Moritz

Tatsächlich war es nach Wertigkeit der Medaillen die erfolgreichste Schweizer WM seit 1989. Damals in Vail, wie zuletzt auch in St. Moritz 2017 und Cortina d'Ampezzo 2021, war auch heuer in Frankreich dreimal die Schweizer Hymne zu hören. Dies dank Doppelweltmeister Marco Odermatt, der innert fünf Tagen das höchst seltene WM-Double aus Abfahrt und Riesenslalom schaffte, und Abfahrts-Weltmeisterin Jasmine Flury.

Ganz anders – zumindest betreffend Titel – war die Gefühlslage bei den Österreichern, die auch im abschliessenden Slalom trotz Manuel Fellers Halbzeit-Führung den so ersehnten Triumph nicht mehr zustande brachten. Weltmeisterschaften ohne Goldmedaillen, das gab es für die jahrzehntelang dominierende Nation letztmals 1987 in Crans-Montana. Sieben Medaillen, drei silberne und vier bronzene, sorgten gleichwohl dafür, dass beim ÖSV nicht gleich Krisengespräche anstanden. Weil aber gleich sieben verschiedene Nationen zumindest einen Titel gewannen, blieb Österreich im Medaillenspiegel nur der 8. Rang.

Medaillenspiegel der WM in Courchevel und Méribel 

  • 1. Schweiz: 3x🥇 3x🥈 1x🥉 
  • 2. Norwegen: 2x🥇 3x🥈 4x 🥉
  • 3. USA: 2x🥇 2x🥈 0x🥉
  • 4. Italien: 2x🥇 1x🥈 1x🥉
  • 5. Kanada: 2x🥇 0x🥈 2x🥉
  • 6. Deutschland und Frankreich: Je 1x🥇 0x🥈 1x🥉
  • 8. Österreich:  0x🥇 3x🥈 4x🥉
  • 9. Griechenland:  0x🥇 1x🥈 0x🥉