Skispringen «Skandal» – TV-Experte Martin Schmitt beinahe von fliegendem Ski getroffen

dpa/jar

22.2.2019

Ex-Spitzenskispringer Martin Schmitt ist heute als Eurosport-Experte tätig.
Ex-Spitzenskispringer Martin Schmitt ist heute als Eurosport-Experte tätig.
Bild: Eurosport

In der Nordischen Kombination bei der WM in Seefeld ist es am Freitag beinahe zu einem schlimmen Unfall gekommen. Ein fliegender Ski verfehlte Eurosport-Experte Martin Schmitt nur knapp.

Der frühere Weltklasse-Skispringer Martin Schmitt hat die Veranstalter bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld nach einem Zwischenfall harsch kritisiert. Der Eurosport-Experte war in der Mixed Zone beinahe von einem fliegenden Ski, den der estnische Kombinierer Kristjan Ilves nach einem Sturz verloren hatte, getroffen worden.

«Der eigentliche Skandal und das muss man auch so benennen, ist, dass man dann nicht reagiert und das Netz nur alibimässig höher und lockerer gehängt hat. Und dann hofft, dass beim nächsten Springer, wenn das wieder passieren sollte, sich der Ski darin verfängt», sagte Schmitt bei Eurosport.

Der zweifache Gesamtweltcupsieger war laut eigener Aussage nur rund einen Meter vom Ort entfernt, wo der Ski einschlug. «Ich weiss nicht, ob man das überlebt, wenn man diesen Ski an den Kopf bekommen hätte», sagte Schmitt zu «Bild». «Der Sicherheitszaun hat leider überhaupt nicht funktioniert, weil die Maschen zu gross waren. Das muss jetzt dringend nachgebessert werden.»

Der 41-Jährige richtete einen klaren Appell an die Organisatoren am Bergisel in Innsbruck, wo es nach dem steilen Auslauf einen Gegenhang gibt. «Einen grösseren Warnschuss kann es eigentlich nicht geben, und man muss Massnahmen ergreifen. Wenn man den Wettkampf durchführen will, muss man die Mixed-Zone räumen und zum Schutz der Athleten einen anderen Weg finden», sagte Schmitt. Er attestierte dem Ski-Weltverband FIS ein «schlechtes Wettkampfmanagement».



Der Vorfall von Markeng

Das Netz wurde befestigt, weil am Mittwoch Thomas Aasen Markeng im Training mit vollem Tempo über die Bande gestürzt war. Bereits an der Vierschanzentournee kam es zu einem ähnlichen Vorfall. 

Das Netz wurde über den Mittag höher gehängt und engmaschiger gemacht. «So können wir uns in der Mixed-Zone wieder sicher fühlen», sagt SRF-Moderatorin Annette Fetscherin. Schmitt sieht das anders: «Aus meiner Sicht ist der Ski nicht über das Netz gegangen, sondern hindurch. So kann man eigentlich nicht weitermachen.»

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