Der bereits etablierte Michael Vogt und Weltcup-Debütant Michael Kuonen wollen am Wochenende beim Heim-Weltcup in St. Moritz für Spitzenresultate sorgen.
Mit dem 28-jährigen Oberwalliser Michael Kuonen feiert am Samstag und Sonntag in St. Moritz bereits der dritte Schweizer Bobpilot in diesem Jahr seine Weltcup-Premiere. «Ich bin froh, dass ich das ganze Drumherum bereits von meiner Zeit als Anschieber her kenne», zeigt sich Kuonen zuversichtlich. Am Freitag schraubte der gelernte Automechaniker noch fleissig an seinem Schlitten herum. «Das ist vielleicht gar nicht schlecht, so hatte ich noch gar keine Zeit, nervös zu werden», meinte der kräftige Blondschopf lachend.
Er ist erst in seiner zweiten Saison als Pilot, verdiente sich die erstmalige Nominierung für den Weltcup aber mit starken Resultaten im Europacup (einmal Dritter, zweimal Vierter). Einfach war der bisherige Winter allerdings nicht, gleich vier Anschieber waren zwischenzeitlich verletzt. Nun gibt sich Kuonen aber zuversichtlich, ohne einen konkreten Rang anzuvisieren.
Vor einer Woche verblüffte Simon Friedli bei seinem Weltcup-Debüt in Königssee mit einem 8. Platz. Ist das auch für Kuonen möglich? «Wir werden sehen», meint er. Eigentlich hätte er auf der Heimbahn im Engadin einen Vorteil, weist er doch mehr Fahrten auf als die Weltcupfahrer. Mit einem Haken: «Die Bahn ist jetzt ziemlich anders als noch vor ein paar Wochen.» Die einzige Natureisbahn im Weltcup verändert sich mit den aktuell hohen Temperaturen merklich.
Vogt mit Aussicht auf Spitzenresultat
Die grössten Schweizer Hoffnungen ruhen auf Michael Vogt. Der Schwyzer ist zwar sieben Jahre jünger als Kuonen, fährt aber bereits seine zweite Weltcupsaison. Letztes Jahr feierte er in St. Moritz als Vierter sein bestes Resultat auf höchster Stufe – ehe er vor drei Wochen in La Plagne als Dritter erstmals aufs Podest stieg.
Die Form stimmt, Vogt darf ein absolutes Spitzenresultat zugetraut werden. Während der 4. Platz im letzten Jahr ein Ausreisser nach oben war, fährt er in diesem Winter konstant mit den Besten mit. Unter Druck setzt er sich deswegen aber nicht. «Unser Ziel bleiben die Top 10», betont der gelernte Polymechaniker. Er hat sich zwar innert kürzester Frist im Weltcup etabliert. Michael Vogt vergisst aber nicht, dass er noch immer Junior – und im Prinzip ein Lehrling – ist. Das ist sicher ein gutes Erfolgsrezept.