Ramon Zenhäusern zeigt einmal mehr seine Stärke im Parallelslalom und gewinnt den City Event in Stockholm. Nach dem Sieg wehrt sich der Walliser gegen den Vorwurf, er sei nur wegen seiner Grösse so schnell.
Dass ihm der Parallelslalom liegt, hat Ramon Zenhäusern schon vor einem Jahr in Stockholm gezeigt, als er beim damaligen City Event seinen ersten Weltcup-Sieg feierte. An der WM in Are gewann er mit der Schweiz in dieser Disziplin Gold, am Dienstag holte er – erneut in Schwedens Hauptstadt – seinen zweiten Sieg im Weltcup.
Warum ist der grossgewachsene Walliser im Parallelslalom schneller als alle anderen? Seiner Taktik, die Tore aus dem Weg zu fausten, gehen ja auch seine Gegner nach. Böse Zungen sagen, der Zweimetermann habe wegen seiner Grösse einen riesigen Vorteil. Zenhäusern nerven diese Behauptungen. «Die Grösse ist sicher kein Nachteil. Aber es ist fast etwas diskriminierend, wenn alle immer nur sagen, dass ich nur deswegen so schnell bin», sagte er zu «SRF».
In der Abfahrt gehe es ja auch nicht darum, dass Dominik Paris 100 Kilogramm wiegt, oder dass Hirscher im Slalom so klein ist, wehrt sich Zenhäusern: «Wir sind ja hier nicht Germany's Next Topmodel. Wir hatten spannende Duelle und für mich war es alles andere als einfach.»
Was ist dann der Schlüssel zum Erfolg? Zenhäusern: «Hartes Training! Ich habe es im Sommer auch trainiert. Es fällt nichts vom Himmel herunter.» Der 26-Jährige sagte, dass er «extrem stolz» sei, dass er in Stockholm die Nerven bewahren konnte, nachdem er zum ersten Mal als Favorit in ein Rennen ging.
Zenhäusern gewann den City Event vor dem Schweden André Myhrer und dem Österreicher Marco Schwarz. Daniel Yule scheiterte im Halbfinal an Zenhäusern und wurde am Ende undankbarer Vierter.
Bei den Damen feierte Mikaela Shiffrin ihren 14. Sieg in diesem Winter, womit die US-Amerikanerin den Rekord von Vreni Schneider aus der Saison 1988/89 egalisierte. Wendy Holdener schied im Viertelfinal aus (zum kompletten Rennbericht).
