Slalom abgebrochen «Das ist Bullshit» – Kristoffersen schnauzt FIS-Rennchef Waldner nach Absage an

Jan Arnet

11.2.2024

Der Weltcup-Slalom der Männer im bulgarischen Bansko muss wegen widriger Verhältnisse nach Startnummer 31 erst abgebrochen, dann abgesagt werden. Sehr zum Ärger einiger Top-Fahrer.

Jan Arnet

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  • Der Weltcup-Slalom der Männer in Bansko in Bulgarien ist wegen widriger Verhältnisse nach Startnummer 31 erst abgebrochen, dann abgesagt worden.
  • Henrik Kristoffersen kann dies überhaupt nicht nachvollziehen. Der Norweger beschwert sich lautstark bei FIS-Rennchef Markus Waldner.
  • «Das ist Bullshit», wird Kristoffersen deutlich. Er sei schon bei viel schwierigeren Verhältnissen gefahren. Auch Daniel Yule setzt ein Fragezeichen hinter die Entscheidung.

Nachdem die ersten Fahrer noch einigermassen gute Bedingungen hatten, entwickelte sich der Slalom bei Dauerregen und weicher Piste zu einem «Startnummernrennen», in dem sich die Fahrer oft am Ende des Klassements einreihten. Grosse Sprünge nach vorne waren bei den schwierigen Bedingungen kaum möglich.

Nach 31 Fahrern folgte schliesslich ein längerer Unterbruch und dann der Jury-Entscheid, wonach das Rennen nicht wiederaufgenommen werden soll. Damit wird der Slalom auch nicht gewertet. Bitter für Slalom-Spezialisten wie Daniel Yule, die bereits in Val d'Isère einen Slalom verloren hatten. «Ich finde es einfach schade», sagt Yule, der zum Zeitpunkt des Abbruchs auf dem 6. Platz lag, im SRF-Interview. «Man muss einige Entscheidungen hinterfragen.»

Der Schweizer will sich aber nicht zu sehr aufregen und den Entscheid akzeptieren. Anders ist die Gefühlslage bei Henrik Kristoffersen. TV-Aufnahmen zeigen, wie der Norweger seinen Ärger an FIS-Rennchef Markus Waldner auslässt: «Das ist Bullshit, ernsthaft! Ich bin schon bei zehnmal schlechteren Verhältnissen gefahren. Alle Athleten, die nach der Absage den Hang runtergefahren sind, haben gesagt, dass es total in Ordnung sei.»

Waldner begründet den Entscheid der Absage gegenüber SRF: «Die meisten Fahrer haben uns gesagt, dass sie während des Fahrens kaum etwas gesehen hätten.» Hinzu seien die Wetteraussichten gekommen, die für den zweiten Lauf noch schlechtere Bedingungen prophezeit hätten. «Es wäre noch gefährlicher für die Athleten geworden.»