«Es ist echt eine Katastrophe» Deutsche Ski-Legende schiesst gegen FIS-Boss Eliasch

pat

27.3.2024

Markus Wasmeier, Doppel-Olympiasieger 1994 in Lillehammer, wünscht sich einen neuen FIS-Präsidenten.
Markus Wasmeier, Doppel-Olympiasieger 1994 in Lillehammer, wünscht sich einen neuen FIS-Präsidenten.
Bild: Keystone

Die Kritik an FIS-Präsident Johan Eliasch ebbt nicht ab. In einem Interview mit «Sport1» lässt der zweimalige Ski-Olympiasieger Markus Wasmeier ordentlich Dampf ab.

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  • Markus Wasmeier schiesst in einem Interview gegen FIS-Präsident Johan Eliasch.
  • Der Olympiasieger sagt über Eliasch: «Alles, was er geplant hat, ist gescheitert. Alles, was er vorhat, wird scheitern.»
  • Es sei Zeit für einen Wechsel an der Spitze des Weltskiverbands.

In der Saison 2024/25 finden in Zermatt keine Matterhorn-Abfahrten statt, die Rennen wurden aus dem Weltcup-Kalender gestrichen. Im letzten und im laufenden Winter waren je zwei Abfahrten für die Männer und die Frauen terminiert, beide Male hätten sie den Auftakt in die Speed-Saison markiert. Stattgefunden hat allerdings kein einziges Rennen.

Eine Niederlage für FIS-Präsident Johan Eliasch, der das Projekt massgeblich vorangetrieben hatte. Eliasch wollte die Rennen als spektakuläre neue Abfahrten etablieren. Für Ski-Legende Wasmeier ist klar, dass es an der Spitze der FIS einen Wechsel geben muss. In einem Interview mit «Sport1» sagt er mit Blick auf Eliasch: «Alles, was er geplant hat, ist gescheitert. Alles, was er vorhat, wird scheitern. Er nimmt die Verbände nicht mit, er scheint vieles nicht zu verstehen, es ist echt eine Katastrophe.»

Wasmeier stört sich daran, dass der schwedisch-britische Geschäftsmann Eliasch nicht aus dem Ski-Sport komme und sich komplett auf die geschäftliche Seite fokussiere. «Diese ganze Konstellation mit seinen Interessenkonflikten als Verbands- und als Unternehmenschef finde ich schon von Grund auf höchst zweifelhaft und dieser ganze Führungsstil ist eine Unart.»

Wasmeier klagt auch an, dass dem Klimawandel unter der Führung von Eliasch kaum Bedeutung beigemessen wird: «Bei der FIS hat man das Gefühl, dass es da nach dem Motto geht: ‹Wir machen die Pläne und die Natur muss sich nach unseren Plänen richten›. Das allein ist schon ein Wahnsinn und eine irre Verschwendung von Energie auf vielen Ebenen.» Die ganze Reiseplanung sei eine «Oberkatastrophe».

«Und wenn es dann im nächsten Schritt in die klimatisch unmöglichsten Länder gehen soll, nach Saudi-Arabien oder nach Katar: Da hat jemand einfach nicht verstanden, wo wir herkommen und was uns ausmacht», so Wasmeier. Events wie Kitzbühel, Schladming und Adelboden liessen sich nicht künstlich und beliebig anderswo erschaffen.

Die Skisaison mag zwar zu Ende sein, doch abseits der Piste wird weiter mit harten Bandagen gekämpft.