Selbst Odermatt hatte keine Chance Dieses Geheimnis steckt hinter dem Hintermann-Sieg in Kvitfjell

Linus Hämmerli

17.2.2024

Niels Hintermann gewinnt die Abfahrt in Kvitfjell.
Niels Hintermann gewinnt die Abfahrt in Kvitfjell.
KEYSTONE

Niels Hintermanns Abfahrts-Sieg in Kvitfjell ist in Anbetracht seiner bisherigen Saison eine Überraschung. Eine besondere Form der Behandlung lieferte dem 28-Jährigen neue Impulse.

Linus Hämmerli

17.2.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Niels Hintermann gewinnt die Abfahrt in Kvitfjell. «Ich war sehr überrascht, als ich die Eins aufleuchten sehen habe», sagt der Zürcher nach dem Rennen.
  • Hintermann erzählt, dass er nach den Rennen in Garmisch am Tiefpunkt war und etwas ändern wollte. So besuchte der 28-Jährige einen Sport-Hypnotiseur. Die Behandlung wirkte sogleich. Er hatte plötzlich ein ganz anderes Gefühl bei den Fahrten.
  • Marco Odermatt verpasst den Sprung auf das Podest und verliert 75 Hundertstel auf Hintermann. Dennoch zeigt sich der Nidwaldner zufrieden mit seinem Lauf: «Das Gefühl unter dem Fuss war besser als in den letzten Jahren.»

Niels Hintermann überflügelt in Kvitfjell alle. Der Zürcher sichert sich auf dem norwegischen Schnee seinen ersten Saisonsieg. Ein Lichtblick für den 28-Jährigen. Denn lange sah es nach einer dürftigen Hintermann-Saison aus.

Das bisher beste Ergebnis erkämpfte er sich bei der Abfahrt in Bormio – Rang sieben. Auf der Streif in Kitzbühel resultierte Rang 30, beim Super-G in Garmisch Rang 25. So kommt der Sieg Hintermanns in Kvitfjell einer Überraschung gleich. Das bestätigt im Gespräch mit «SRF» auch der Speedspezialist selbst: «Ich war sehr überrascht, als ich die Eins aufleuchten sehen habe. Das muss ich wirklich sagen.»

Während der Fahrt sei Hintermann oftmals abseits der von ihm gewünschten Linie gefahren. Dennoch wählt er den schnellsten Weg ins Ziel. Niels Hintermann schüttelt den zweitplatzierten Vincent Kriechmayr um acht Hundertstel ab, auf Marco Odermatt beträgt der Vorsprung gar über sieben Zehntel.

Mit Hypnose zum Erfolg

Vor wenigen Wochen sah die Welt Hintermanns aber noch ganz anders aus: «In Garmisch war ich am Tiefpunkt. Ich musste etwas ändern.» Er arbeitete bereits mit einem Mental-Coach, doch wollte neue Impulse. Und Hintermann bewies ein feines Händchen beim Griff in die Trickkiste. «Ich ging zu einem Sport-Hypnotiseur, um das Problem von einer anderen Seite zu beleuchten. Das war mein Geheimnis von gestern.» Bereits am ersten Tag nach der Behandlung hatte er ein «ganz anderes Gefühl» bei den Fahrten.

Auch Marco Odermatt nahm für Kvitfjell Änderungen vor: Allem voran beim Ski tüftelte der Saison-Dominator. «Mir ist eine gute Fahrt gelungen», hält Odermatt bei «SRF» fest. Es gäbe zwar noch Stellen, an denen er noch ein, zwei Zehntel schneller fahren könnte. «Aber viel mehr liegt da nicht mehr drin.» Odermatt hält nach der Kvitfjell-Abfahrt fest: «Das Gefühl unter dem Fuss war besser als in den letzten Jahren.»

Mit einem guten Gefühl unter den Füssen will Marco Odermatt auch beim bevorstehenden Super-G in Kvitfjell an den Start gehen. Am Sonntag strebt der Buochser seinen dritten Saison-Sieg in dieser Disziplin an. Niels Hintermann liebäugelt damit, seine Saisonbestmarke im Super-G (15. Rang in Bormio) zu knacken.