Rückkehr nach Horror-Sturz Innerhofer emotional wie nie: «Ich wäre gerne 20 Jahre jünger»

Luca Betschart & Luca Schaeffner, Wengen

12.1.2024

Innerhofer: «Dass ich verrückt bin, weiss man»

Innerhofer: «Dass ich verrückt bin, weiss man»

Christof Innerhofer stürzte vor zwei Wochen in Bormio schwer und musste gar mit dem Heli abtransportiert werden. Doch das hielt den 39-Jährigen nicht davon ab, in Wengen zu starten. Er fuhr auf Rang 18, was ihm wichtige Weltcup-Punkte bringt.

11.01.2024

Weniger als zwei Wochen nach seinem bösen Sturz in Bormio rast Christof Innerhofer bereits wieder die Lauberhorn-Abfahrt hinunter und schafft den Sprung in die Top 20. blue News hat beim 39-Jährigen nachgehakt: Wie ist das überhaupt möglich?

Luca Betschart & Luca Schaeffner, Wengen

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Knapp zwei Wochen nach seinem Sturz in Bormio geht Christof Innerhofer angeschlagen an den Start der Lauberhorn-Abfahrt – und holt dank Rang 18 wichtige Weltcuppunkte.
  • Der Südtiroler zählt im Interview mit blue News seine zahlreichen Verletzungen auf und realisiert selbst: «Es ist schon wirklich ein Wahnsinn.»
  • Innerhofer plant auch, den Super-G am Freitag und die Original-Abfahrt am Samstag zu bestreiten. Denn Punkte seien für ihn derzeit «überlebenswichtig».

Im letzten Rennen des alten Jahres stürzt Routinier Christof Innerhofer im Super-G von Bormio bei hohem Tempo, knallt in ein Tor und bleibt liegen. Der Südtiroler wird mit dem Helikopter abgeholt, kann wenige Stunden später aber zumindest etwas aufatmen. Der Verdacht auf eine schwere Knieverletzung bestätigt sich nicht, womit womöglich auch das drohende Karriereende aufgeschoben ist. Ungeschoren kommt der Südtiroler aber keinesfalls davon.

Dennoch steht Innerhofer nicht einmal zwei Wochen später im Wengener Zielraum und verrät im Interview mit blue News, mit welchen Verletzungen er soeben zur ersten Abfahrt am Lauberhorn angetreten ist. «Zwei angerissene Bänder in der Schulter, ein Stück Knorpel weg, einen Sprung in der Pfanne, in der die Schulter drin ist, plus 25 Nähte in der Wade», zählt Innerhofer auf und merkt selbst: «Es ist schon wirklich ein Wahnsinn. Dass ich verrückt bin, das weiss man. Ich hab einfach so viel Passion für den Sport, ich möchte gerne noch einmal 20 sein, um nochmals 20 Jahre zu fahren.»

Es geht nicht immer nur um den Sieg

Mit 39 Jahren nähert sich das Karriereende unaufhaltsam. «Meine Zeit ist langsam abgelaufen», so der sechsfache Weltcupsieger. «Es geht nicht immer nur um den Sieg, um noch besser und noch schöner. Für mich geht es darum, dass ich das machen kann, was ich liebe. Und das ist: trainieren, Ski fahren und Sport machen. Und deshalb bin ich hier und wollte nicht fehlen.»

Die traditionellen Rennen im Berner Oberland geniessen bei Innerhofer einen enorm hohen Stellenwert. «Es ist das schönste Rennen. Es ist die tollste, längste und schnellste Strecke mit den grössten klassischen Passagen mit dem schönsten Panorama am Start. Die Fans sind immer gut drauf. Es ist einfach mega», schwärmt er und erinnert sich: «Letztes Jahr kam jemand zu mir und sagte mir: ‹Danke für die ganzen schönen Momente (…)› Das sind so kleine Gesten, die mir die Motivation schenken, um weiterzukämpfen.»

«Für mich sind Weltcuppunkte überlebenswichtig»

Innerhofer plant, auch im Super-G am Freitag und in der Original-Abfahrt am Samstag an den Start zu gehen. «Für mich sind die Weltcuppunkte überlebenswichtig. Ich muss versuchen, in den Top 30 zu bleiben – damit ich nächstes Jahr auch wieder kommen kann», erklärt er. «Deshalb bin ich umso glücklicher, dass ich diese Punkte gemacht habe.»

Ob Innerhofer sein Punktekonto im Super-G weiter aufstockt, erfährst du am Freitag ab 12.30 Uhr live bei blue News im Ticker.

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