Startzeit verschoben Abfahrt in Beaver Creek steht auf der Kippe

Tobias Benz

1.12.2023

Marco Odermatt bestritt im Verlauf der Woche in Beaver Creek zwei Trainings.
Marco Odermatt bestritt im Verlauf der Woche in Beaver Creek zwei Trainings.
Bild: Keystone

Nach zwei Absagen am Matterhorn soll heute in Beaver Creek endlich der Abfahrtsweltcup der Männer eingeläutet werden. Das Wetter droht den Speed-Spezialisten aber auch in Colorado einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die Startzeit muss schon mal nach hinten verschoben werden.

Tobias Benz

1.12.2023

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Wegen massivem Schneefall steht die Abfahrt in Beaver Creek auf der Kippe.
  • Die Organisatoren geben bekannt, dass der geplante Start um 18.45 Uhr Schweizer Zeit nach hinten verschoben werden muss. Früheste Startzeit ist neu 21 Uhr.
  • Schon am Donnerstag machten sich einige Abfahrer Sorgen über die Wetterkonditionen für das erste Rennen am Freitag.
  • Bei den Schweizern gehören Niels Hintermann und Marco Odermatt zu den Favoriten. Vor dem Rennen sprechen sie bei SRF über die beiden Trainings und die aktuelle Fitness.

Nach zwei erfolgreich durchgeführten Trainings in Beaver Creek ist der Ski-Weltcup endlich bereit für die Saison-Eröffnung in der Abfahrt. Eigentlich. Denn nun droht das Wetter schon wieder zum grossen Spielverderber zu werden – wie vor drei Wochen in Zermatt.

Schon jetzt ist klar, dass sich der Auftakt verzögert. Wegen starken Schneefalls in der Nacht wurde der ursprünglich für 18.45 Uhr Schweizer Zeit angesetzte Start des Rennens auf unbestimmte Zeit verschoben, «um dem Team die Möglichkeit zu geben, an der Strecke zu arbeiten», teilt der Ski-Weltverband FIS mit. Früheste Startzeit ist neu 21 Uhr (Ortszeit 13 Uhr). 

UPDATE: Um 19 Uhr teilt die FIS mit, dass um 20.30 Uhr Schweizer Zeit entschieden wird, ob um 21 Uhr gestartet werden kann oder nicht. Die Arbeiten auf der Piste seien noch voll im Gange.

Wenn erneut nicht gefahren werden kann, wäre es für die Männer schon das vierte Rennen in diesem Winter, das gestrichen werden muss. Zuvor mussten schon der Riesenslalom in Sölden abgebrochen und die zwei Abfahrten in Zermatt abgesagt werden. Nur der Slalom in Gurgl konnte bisher ausgetragen werden.

Schneefall überrascht Organisatoren

«Es heisst, es soll wettertechnisch nicht so gut werden. Aber ich hoffe, dass die Rennen durchgeführt werden können», sorgte sich Abfahrtsspezialist Dominik Paris vor dem Speed-Auftakt der Männer am Freitag.

Für Marco Odermatt und Co. wäre eine erneute Absage nach dem Debakel in Zermatt ganz bitter. Ein Blick auf den Wetterbericht am Freitagmorgen (Schweizer Zeit) sorgte zunächst für etwas Entwarnung. Der Schneefall in der Nacht war nun aber doch heftiger als zunächst erwartet. 

Während des Rennens könnte wieder ein leichtes Rieseln einsetzen und der Wind soll zulegen. Dieser wurde bereits den Rennen am Matterhorn vor drei Wochen zum Verhängnis. Damals verhinderte zu starker Wind die Präparation der «Gran Becca». Zumindest das sollte auf der «Birds of Prey» gemäss aktuellen Prognosen aber nicht der Fall sein.

Die Prognose für Beaver Creek am Freitagmorgen (Ortszeit).
Die Prognose für Beaver Creek am Freitagmorgen (Ortszeit).
Bild: wetter.com

«Bin gottenfroh, dass es ein zweites Trainig gab»

Wie sehr sich die Abfahrer aktuell um das Wetter sorgen, unterstreicht auch Niels Hintermann. Der schnellste Schweizer im zweiten Training in Beaver Creek zeigte sich nur schon erfreut darüber, dass endlich wieder einmal mehrfach trainiert werden konnte. «Ich habe es gerne, wenn ich die Trainings ernst nehmen kann. Ich war gottenfroh, dass es ein zweites Training gab. So konnte ich noch einmal gewisse Dinge ausprobieren und werde jetzt mit einem guten Gefühl ins Rennen gehen», so der 28-Jährige gegenüber SRF.

Hintermann, der für das zweite Training noch einmal einiges am Material umstellte und unter anderem das Schuhwerk wechselte, geht als trainingsbester Schweizer ins Rennen. Beim zweiten Probelauf auf der «Birds of Prey» fuhr er als Drittschnellster über die Ziellinie. Schnellster war am Mittwoch der Franzose Cyprien Sarrazin.

Niels Hintermann freut sich auf die vielen Sprünge in Beaver Creek.
Niels Hintermann freut sich auf die vielen Sprünge in Beaver Creek.
Bild: KEYSTONE

Marco Odermatt, der zuletzt mit Rückenbeschwerden zu kämpfen hatte, reihte sich bei beiden Trainingseinheiten jeweils als Elfter im Klassement ein. «Es war keine gravierende Verletzung, ein Hexenschuss, würde ich sagen», gab der 26-Jährige diese Woche Entwarnung. «Es braucht zwar alles ein bisschen mehr Energie. Aber ich habe mich schon wieder sehr wohlgefühlt.»

Kann die erste von zwei Abfahrten in Beaver Creek am Freitag über die Bühne gehen, kannst du das Rennen live im Ticker auf blue News verfolgen. Bleibt zu hoffen, dass sich das Wetter in Colorado nicht weiter verschlechtert.