Nach der Absagen-Flut bei den Speed-Rennen fällt in Val-d'Isère auch ein Slalom dem Wetter zum Opfer. Einige Athleten und Funktionäre sehen die Ursache aber in der mangelnden Kompetenz bei der Pistenpräparation.
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- Der Weltcup-Slalom in Val-d'Isère musste am Sonntag abgesagt werden. Die Piste wurde wegen des Regenfalls und des darauffolgenden Schnees zerstört.
- Daniel Yule ist davon überzeugt, dass eine Absage hätte verhindert werden können, «wenn man bei der Präparation der Strecke nicht eklatante Fehler begangen hätte».
- Der Slalom von Val-d'Isère wird ersatzlos gestrichen.
Der Start in den Weltcup-Winter zeigt sich harzig. Ende Oktober fiel in Sölden der Startschuss, seither mussten insbesondere bei den Männern mehrere Rennen abgesagt werden. Auch der Slalom vom vergangenen Sonntag in Val-d'Isère fiel ins Wasser. Die Niederschläge setzten in der Nacht vor dem Rennen zu sehr zu. Die Piste war einem Wettkampf nicht tauglich.
Einige Athleten und Funktionäre sehen aber nicht das Wetter als Ursache für das Val-d'Isère-Aus, sondern mangelnde Kompetenz bei der Präparation der Piste. «Ich bin mir sicher, dass man dieses Rennen hätte retten können, wenn man bei der Präparation der Strecke nicht eklatante Fehler begangen hätte», sagt Slalom-Ass Daniel Yule dem «Blick».
Waldner wehrt sich gegen die Vorwürfe
Rainer Salzgeber, Head-Rennleiter, bläst ins gleiche Horn. «In den Zeiten, als der Adelbodner Pistenzauberer Hans Pieren bei der FIS Rennleiter für die technischen Rennen war, hätte dieser Slalom nicht abgesagt werden müssen», sagt Salzgeber und fügt an: «Trotz der tiefen Temperaturen zu Wochenbeginn hat man es versäumt, die Piste ordentlich zu vereisen. Somit war der Grundstock der Piste zu dünn, als man in der Nacht von Samstag auf Sonntag den Neuschnee mit den schweren Pistenmaschinen wegräumen wollte.»
Die Piste war am Sonntagmorgen dem Bericht zufolge dahin. FIS-Renndirektor Markus Waldner bestreitet die Vorwürfe, dass die Piste durch den Einsatz der Maschinen kaputt gemacht wurde: «Weil es am Samstag zuerst geregnet und danach geschneit hat, war die Piste bereits zerstört, bevor wir die Maschinen eingesetzt haben.»
Nach der Absage beobachtete Yule einen lachenden Renndirektor
Das Rennen wurde folglich abgesagt. Einen Nachholtermin gibt es nicht. Zu eng ist der FIS-Kalender. Daniel Yule glaubt, dass den Funktionären des Skiverbands die Absage «nicht ungelegen» komme. «Nach den Ausfällen der Speed-Rennen dürften sie nichts dagegen haben, dass man jetzt auch einen Slalom streichen kann, damit im Kampf um den Gesamtweltcup ein Gleichgewicht zwischen den Speed- und Technik-Spezialisten hergestellt wird.»
Nachdem das Rennen abgesagt wurde, beobachtete Yule Markus Waldner. Der Renndirektor habe unmittelbar nach der Absage gelacht und gesagt, dass es auch so genügend Slaloms im Weltcup-Kalender geben würde.
Am 22. Dezember steht der nächste Herren-Slalom auf dem Programm. Erst kurven die Skiprofis in Madonna di Campiglio um die Stangen, ehe zu Jahresbeginn am Chuenisbärgli in Adelboden die Technik-Disziplin ansteht.