Albian Ajeti kehrte Anfang 2024 erneut zum FC Basel zurück. Doch erst diese Saison platze der Knoten beim Stürmer. blue Sport traf den FCB-Hoffnungsträger zum Interview.
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- Nach fünf Jahren im Ausland kehrte Albian Ajeti im Februar 2024 zum FC Basel zurück, wo er 2014 sein Profi-Debüt gab.
- Der Stürmer muss aber bei seinem Stammklub zu Beginn lange warten, ehe ihm schliesslich in dieser Saison der Durchbruch gelingt.
- Der 11-fache Internationale redet mit blue Sport über seine Erfahrungen im Ausland, warum er zum FCB zurückkehrte und was sein Klub so besonders macht.
Albian Ajeti durchlief in Basel die Juniorenstufen und gab 2014 das Debüt in der ersten Mannschaft. Anfang 2016 wechselte er zu Augsburg, wo er aber kaum zum Einsatz kam. Nach gut einem Jahr bei St. Gallen kehrte der Stürmer im Oktober 2017 ans Rheinknie zurück und kam in 75 Partien auf 37 Tore.
Nach seinem erneuten Abgang 2019 hiessen Ajetis Stationen West Ham, Celtic Glasgow, Sturm Graz und zuletzt Gaziantep. Bei keinem Klub konnte sich der elffache Nationalspieler durchsetzen.
«Bei West Ham war es ein komisches Jahr mit Covid und allem drum und dran. Ich war noch recht jung und es war nicht einfach für mich. Dann gab es einen Trainerwechsel. Ein Jahr später ging ich nach Glasgow, wo es sehr gut angefangen hat. Leider kamen dann ein paar Verletzungen, mit denen es nicht besser wurde. Dann bin ich in einer Spirale drin gewesen, in der ich Mühe hatte, herauszukommen. Dementsprechend hatte ich im Nachhinein auch ein paar Wechsel», beschreibt Ajeti seine letzten fünf Jahre und ergänzt: «So wie zu Hause wird man sich im Ausland nie fühlen.»
Dennoch nimmt er viel Positives mit: «Ich habe viele verschiedene Kulturen, viele verschiedene Arten von Fussball gesehen, viele Trainer erlebt und auch Durchsetzungsvermögen dazugelernt.» Für ihn ist klar: «Bei jedem Schritt, den man macht, nimmt man auch ein bisschen Erfahrung mit.»
Aufgeben war für ihn keine Option: «Wer mich kennt, weiss, dass es nicht einfach ist, mich kaputtzukriegen. Ich würde es immer wieder probieren und würde immer wieder alles geben», so Ajeti über seine Einstellung.
Holpriger Start ...
Im Februar 2024 kehrte Ajeti erneut zum FC Basel zurück. Der Stürmer erhielt einen Vertrag bis Sommer 2025 mit Option auf eine Verlängerung. «Es war unbeschreiblich. Für mich war es das Grösste», meint Ajeti zu seiner Rückkehr. Alles sei wie ein leichtes Déjà-vu gewesen, erläutert er seine Gefühlswelt. «Ich wollte einfach unterschreiben und wieder dort anfangen, wo ich aufgehört habe.»
Warum er wieder zu seinem Stammklub wollte? «Das ist sicher zum einen mein Sohn, der nicht einmal einen Monat alt war, als ich im Februar unterschrieben habe. Ich habe mir gesagt, ich würde mir wünschen, dass er in Basel gross werden würde. Das andere war natürlich auch sportliche Gründe.»
Am Anfang läuft es harzig, sein physisches Niveau reicht noch nicht, um an die alten Leistungen anzuknüpfen. Zudem verletzt er sich wieder einmal und fällt zwei Monate aus. Seine dürftige Bilanz im ersten Halbjahr: Nur fünf Einsätze kriegt Ajeti, nur einmal darf er dabei über die volle Distanz ran.
Doch Zweifel lässt er trotzdem nicht aufkommen. «Ich weiss, was ich der Mannschaft bringen kann, wenn ich regelmässig Fussball spiele und gesund bleibe – das war immer in meinem Kopf, egal wann», betont er. Ajeti weiter: «Ich habe lange an meiner Fitness gearbeitet. Tag für Tag. Ich wusste, dass der Tag kommt, an dem ich wieder fit bin. Und ich wieder problemlos Fussball spielen kann.»
... und die Wiedergeburt in der neuen Saison
Nach der schwierigen Phase gelingt mit etwas Verspätung der Durchbruch. In wettbewerbsübergreifend neun Partien schiesst der 27-Jährige sechs Tore und liefert vier Assists. Für ihn hat das neue Kapitel am Rheinknie darum eigentlich erst in dieser Saison angefangen. «Persönlich bin ich glücklich, wie es läuft», resümiert Ajeti. Das sei aber nicht seine Priorität: «Mein Ziel ist der Verein und die Mannschaft. Wenn wir als Mannschaft performen und das machen, was der Trainer uns vorsagt, dann wissen wir, dass wir auf einem guten Weg sind.»
Celestini spiele sowieso eine «ganz grosse Rolle», wieso er wieder top sei. «Er hat gewusst, was in mir steckt, was für ein Typ Spieler ich bin.» Sein Trainer habe ihm auch von Anfang an klargemacht, dass er hart arbeiten muss. «Es ist nicht mehr der FC Basel von früher, der problemlos alles gewonnen hat. Alle Gegner sind stärker geworden.» Celestini habe ihm klar gemacht, dass wenn er Gas gebe, er auch zu Hundert Prozent sein Vertrauen geniesse. «Es ist eine super Zusammenarbeit entstanden. Dafür bin ich sehr dankbar», lobt Ajeti seinen Vorgesetzten.
Nicht nur Ajeti, sondern auch Xherdan Shaqiri ist zurück beim FCB. Die Erwartungshaltung sei deshalb diese Saison noch mal höher. «Die Euphorie ist riesig», unterstreicht Ajeti. «Aber wir schauen von Spiel zu Spiel. Der Trainer schaut, dass wir schön konzentriert sind und dass wir tagtäglich hart arbeiten und demütig sind.»
Und was hat der FC Basel gemäss Ajeti, was andere Clubs nicht haben? «Wir stehen füreinander ein, auch in schwierigen und harten Momenten. Das hat den FC Basel immer ausgezeichnet.»
So 29.09. 15:55 - 19:30 ∙ blue Sport Live ∙ FC Luzern - FC Basel 1893
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