Trotz eines klaren Chancenplus verpasst der FCZ auch gegen Schlusslicht Lausanne-Ouchy den Sieg. Die Symptome der jüngsten Punktverluste ähneln sich. FCZ-Captain Yanick Brecher findet dafür klare Worte.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- In den letzten beiden Meisterschaftsspielen ist der FCZ die dominante Mannschaft, holt aber dennoch nur einen Punkt.
- Goalie und Captain Yanick Brecher findet für die laschen Auftritte deutliche Worte und vermisst den Hunger der Mannschaft.
- Der Kampf um die Top 6 ist lanciert. Zwischen den Plätzen 4 und 10 besteht ein Punkteunterschied von 11 Zählern.
Wie schon vor einer Woche in Yverdon ist der FCZ auch gestern Sonntag gegen Stade Lausanne-Ouchy die tonangebende Mannschaft. Zur Pause könnten die Zürcher gut und gerne schon mit drei oder vier Toren in Führung liegen.
Stattdessen kassiert der FCZ kurz vor dem Pausenpfiff den Anschlusstreffer zum 1:2. Es war die erste nennenswerte Chance der Gäste. Nach der Pause agiert der FCZ dann äusserst minimalistisch, was sich in der 81. Minute rächt. Erneut ist es Ajdini, der per Penalty zum 2:2 ausgleicht. Der FCZ ist nicht mehr fähig zu einer Reaktion.
Ein anderes Gesicht nach der Pause
Goalie und FCZ-Captain Yanick Brecher ist darüber im anschliessenden Interview sichtlich sauer. «Wir waren nach dem 2:0 zu schnell zufrieden. Wir waren nicht mehr bissig und wir waren unglaublich langsam im Spielaufbau. Defensiv haben wir nicht mehr gearbeitet, wie wir es müssten.» Die logische Strafe folgte auf dem Fuss und Brechers Fazit fällt deshalb klar aus: «Mit einem solchen Auftritt gehörst du nicht in die Super League.»
Auch Antonio Marchesano bemängelt die lasche Spielweise und den unnötigen Gegentreffer kurz vor der Pause. «Das macht mich wirklich wütend. Wir hatten das Spiel unter Kontrolle und dann macht Lausanne aus dem Nichts dieses Tor, weil wir vielleicht zu arrogant waren in diesem Moment.»
Es hätte noch schlimmer kommen können
«Arrogant» ist aus Sicht von Brecher nicht das richtige Wort. «Wir haben nicht arrogant gespielt, sondern wir haben die Wege nicht mehr gemacht. Wir hatten das Gefühl, wir hätten sie schon in der Tasche. Als Tabellenletzter würden sie nicht mehr zurückkommen.»
Stattdessen kommt der FCZ in der zweiten Halbzeit praktisch kaum mehr zu gefährlichen Aktionen und muss sogar froh sein, dass der Ausgleich nicht schon viel früher fiel. Die Waadtländer sind schon in der 62. Minute dem 2:2 sehr nahegekommen, doch rettete Lindrit Kamberi nach einem Schuss von Elies Mahmoud für den geschlagenen Yanick Brecher.
Welche Auswirkungen hat das neue Spielsystem?
Nach dem Abgang von Bo Henriksen lässt sich festhalten, dass der FCZ jeweils gut ins Spiel kommt, dann aber auch stark nachlässt. Das neue Spielsystem mit einem wesentlich höheren Pressing könnte dafür mitverantwortlich sein. Denn dadurch legen die Spieler wesentlich weitere Laufwege zurück. Brecher dazu: «Wir dürfen das aber nicht überbewerten. Wir sind erst ein paar Wochen dran, wir sind auf dem richtigen Weg.»
Wegen der Nati-Pause können sich die Spieler jetzt erst mal erholen. Danach geht es zum FC Basel, der genau wie der FCZ unbedingt noch in den Top 6 landen will. Wer da den längeren Atem beweist, hat gute Chancen, sich in eine gute Position zu bringen.